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Täter des Wortes werden
Für den Einstieg in den Jakobusbrief wird zunächst ein grober Überblick zur Person von Jakobus und dem Brief gegeben, indem die Jugendlichen sich mit den einzelnen Kapiteln befassen. Zum Abschluss wird noch eine Runde "Mensch ändere Dich" gespielt, sowie die Kernaussage des heutigen Abends hervorgehoben: "Ändert eure Haltung beim Lesen der Bibel!".
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Christsein ist wesentlich mehr als bloßes Kopfwissen. An Wissen mangelt es den meisten Christen nicht. In seinem Buch „Jesus praktisch erleben“ schreibt George Verwer mit Recht: „Die Welt der Christen hat ein reichhaltiges Angebot an Predigten, Bibelauslegungen, Botschaften, Liedern, Büchern, Zeitschriften, Zusammenkünften und Konferenzen. Dennoch müssen wir eingestehen: all das hat zuweilen nur wenig oder gar keinen Einfluss auf unseren Charakter und auf unser Alltagsleben.“ Dabei verfolgt das Vermitteln von biblischer Botschaft ein ganz bestimmtes Ziel: Lehre will gelebt sein. Glaube und Werke, Lehre und Leben, Wissen und Wandel müssen zusammen gehören. Das Leben eines Christen soll in das Spiegelbild Christi verwandelt werden (2. Korinther 3,18).
Es ist nicht so wichtig viel zu wissen, als vielmehr Vieles zu tun von dem, was man weiß.
Genau das ist das Anliegen des Jakobusbriefes. Zu der Zeit, in der Jakobus seinen Brief verfasst hat (der Jakobusbrief ist vermutlich der älteste Brief des Neuen Testamentes), bestand die Gemeinde noch hauptsächlich aus Judenchristen. Das heißt, dass den Briefempfängern die Gesetze und Lehren des Alten Testamentes wohl bekannt waren. Daher beinhaltet der Jakobusbrief weniger Lehre, als viel mehr etliche sehr praktische Handlungsanweisungen.
Das Thema des Briefes, auf den Punkt gebracht, lautet: „Echter Glaube bewiesen durch gute Werke“.
Jakobus war ein Halbbruder von Jesus. Zwar hat er, wie auch seine anderen Brüder, zunächst nicht an Jesus als an den Messias geglaubt (Johannes 7,5), doch muss er manches von den Reden Jesu mitbekommen haben. Besonders später, nach seiner Bekehrung, hat er sich wohl damit auseinandergesetzt. Es ist auffällig, wie viele der Themen, die Jesus etwa in der Bergpredigt angesprochen hatte, von Jakobus in seinem Brief aufgegriffen werden. Ein weiteres Buch, in dem sich viele der Themen finden, über die auch Jakobus schreibt, sind die Sprüche Salomos.
Im ersten Teil des zweiten Kapitels thematisiert Jakobus das „Ansehen der Person“. Wir stehen in der großen Versuchung, so entwickelt er, Menschen aufgrund ihrer äußeren Erscheinung zu beurteilen und in unsere Schubladen zu stecken. Etwa steht jemand bei einem Missionseinsatz in der Fußgängerzone und merkt dabei gar nicht, wie er die Leute, die er ansprechen will, mit den Augen fein säuberlich selektiert. Die, die einen sympathischen Eindruck machen, spricht er an. Andere, von denen er vermutet, dass sie vielleicht gar nicht deutsch sprechen, die ungepflegt aussehen oder im Rollstuhl vorbeikommen, werden umgangen. „Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde“ (Jakobus 2,9) sagt Jakobus.
Das christliche Leben vieler Teenager äußert sich im „Dabeisein“. Der Teenkreis fährt zu einem Jugendtag oder einem sonstigen geistlichen „Event“ und der Einzelne ist halt mit von der Partie. Das Angebot ist in der christlichen Welt so reichhaltig, dass man beim Hechten von Meeting zu Meeting regelrecht außer Atem kommen kann. Natürlich bekommen die Teenies bei solchen Gelegenheiten, wie auch in den Teenkreisstunden eine Menge Input. Sie werden bei solchen Anlässen meist gut mit altersgemäßer geistlicher Nahrung versorgt. Doch dabei soll und darf es nicht bleiben. Glaube soll in die Beine gehen. Bei einer unserer Teenagerfreizeiten lautete das Motto: „Living, what you believe“. Das ist der Appell, der hier gegeben werden soll.
Wenn junge Leute mit Umständen konfrontiert werden, die ihnen Schwierigkeiten bereiten, sind sie darauf angewiesen, dass der heilige Geist auf Gottes Wort in ihnen zurückgreift, damit sie getröstet und ermutigt werden und sie wissen, wie sie sich als Christ verhalten sollen. Auf das Wort Gottes sind sie, wie jeder Gläubige, dringend angewiesen.
In seinem Buch „Ein Schritt vor und zwei zurück?“ schreibt Charles R. Swindoll: „Wenn sich Schwierigkeiten einstellen, gehorchen Sie Gott und handeln gemäß seinem Wort. Wenn Sie mit Versuchungen konfrontiert werden, wenden Sie biblische Grundsätze an, mit denen Sie ihnen widerstehen können. Wenn die Sünden des Fleisches aufkommen, wenden Sie die Prinzipien an, die sie gelernt haben. Dieses Praktizieren der gelernten Glaubensinhalte fördert schließlich Weisheit und Reife.“
Die Teenies sollen es lernen, in ihrer Stillen Zeit die Bibel zu lesen und gleichzeitig zu fragen, was Gott nun unmittelbar von ihnen erwartet; welche Anweisungen sie wie umsetzen können.
Wir wollen ...
Zur Durchführung dieser Bibelarbeit benötigt man ca. 45 Minuten.
Der Bibelarbeitsleiter legt eine Karikatur auf den Overheadprojektor.
Er erläutert: „Ein Mann schaut in den Spiegel. Er ist grade erst aus dem Bett gekrochen. Die Haare stehen in alle Richtungen, er ist unrasiert und was man nicht sieht: er stinkt aus dem Mund. Er schaut (Bild 1), gähnt herzzerreißend (Bild 2), schaut noch mal (Bild 3), bis dass er sich schließlich herumdreht und in den Tag geht (Bild 4).“
Eine nette Szene. Einige der Teenies werden schmunzeln.
Dann wird der Bibelarbeitsleiter ernst: „Passt auf, dass wir nicht über uns selbst lachen. Wie oft hast du schon in die Bibel geschaut, ohne, dass das etwas bei dir verändert hat? Die Bibel ist wie ein Spiegel. Sie will uns unsere Mängel zeigen und uns darüber hinaus anleiten, sie zu beheben. Diese Szene ist übrigens so in der Bibel beschrieben.“
Er liest Jakobus 1,23-24 vor: „Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.“
Der Bibelarbeitsleiter hat alles, was er auftreiben konnte an Nachschlagewerken (Bibellexika, Handbücher, Kommentare zum Neuen Testament usw.) mitgebracht. All die Bücher liegen auf einem Tisch. An die Flipchart oder Tafel schreibt er die Überschrift: „Den Jakobusbrief kennen lernen“. Weiter schreibt er untereinander:
Die Teenager bekommen 10 Minuten Zeit, Informationen zu den genannten Stichpunkten herauszufinden. Dazu können sie sich der ausliegenden Nachschlagewerke bedienen. Anschließend sammelt der Bibelarbeitsleiter die gefundenen Antworten an der Tafel. Ergänzend erklärt der Bibelarbeitsleiter, dass Jakobus vieles in seinem Brief aufgegriffen hat, was Jesus, etwa in der Bergpredigt, gelehrt hat. Außerdem, dass viele Themen, die Salomo in dem Buch der Sprüche angesprochen hat, auch von Jakobus behandelt werden.
Damit leitet er über zu der Spieleinheit „Mensch, ändere dich!“, indem er auf die drei unterschiedlichen Feldkategorien »SPR«, »MT«, »LK« und »JAK« hinweist.
„Mensch, ändere dich!“ wird wie folgt gespielt. Der Bibelarbeitsleiter legt die Folie mit dem Spielplan (Anlage 2) auf den Overhead-Projektor. Die Kürzel auf den einzelnen Feldern stehen jeweils für SPR= Sprüche Salomos, MT = Matthäus-Evangelium, LK = Lukas-Evangelium (die beiden Evangelien vertreten hier jeweils verschiedene Jesusworte) und JAK = Jakobusbrief.
Nur eine Spielfigur steht am Start. Einer der Teenager beginnt zu würfeln. Ohne, dass er eine Sechs braucht um zu beginnen, führt der Leiter die Spielfigur auf das erwürfelte Feld. Je nachdem, ob er auf einem Sprüche-, Jakobusbrief- oder einem der Jesusworte-Felder gelandet ist, wird der erste Vers dieser Kategorie (Anlage 3) vom Leiter vorgelesen. Erreicht ein Spieler beispielsweise zuerst ein „MT-Feld“, liest der Leiter vor: „Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: „Nicht vom Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.““ Daraufhin wird der Teenager aufgefordert zu formulieren, was er in seinem Leben ändern muss, wenn er diesem Bibelwort gerecht werden will. In diesem Falle etwa: „Ich soll ab jetzt meine Zeit mit Gott genauso regelmäßig verbringen, wie mein morgendliches Frühstück.“
Nach seinem Statement ist der Nächste mit Würfeln dran. Die Spielfigur wird von der Stelle aus weitergerückt, an der sie zuletzt stand. Nachdem der Nächste seinen Bibelvers gehört hat, soll auch er sich zu der Frage äußern „Was wirst du ändern, nach dem, was du in diesem Vers gelesen bzw. gehört hast?“.
Den Einzelnen muss Zeit zum Nachdenken gelassen werden. Behutsam sollte der Leiter hier und da versuchen auf die Sprünge zu helfen (aber Achtung: Nicht alles „vorkauen“).
Auch in der Praxis, der persönlichen Bibellese, muss man nachdenken, bevor man eine Anwendung entdeckt. Das sollen die Teenies lernen.
In größeren Gruppen wird so lange „Mensch, ändere dich“ gespielt, bis jeder einmal dran war. In kleineren Gruppen können auch zwei oder drei Runden gespielt werden.
Das Ziel dieser Einheit ist es, zu zeigen, dass die Bibel Relevanz für unser Leben hat. Die Teenager sollen dazu animiert werden, die Bibel mit der Frage zu lesen, was Gott von ihnen erwartet, wenn er ihnen etwas durch sein Wort sagt.
Abschließend werden aus dem zweiten Kapitel des Jakobusbriefes die Verse 1-13 miteinander gelesen. Daraufhin wird der gesamte Teenkreis in kleinere Gruppen von jeweils drei oder vier Leuten aufgeteilt. In den Gruppen sollen die Teilnehmer darüber reden, wie sie die grade verlesenen Verse auf ihren Alltag anwenden können. Ein Beispiel dafür findet sich am Ende von „Worum geht’s?“. Die Frage in Bezug auf Jakobus 2,1-13 ist also noch einmal: „Mensch, was soll sich jetzt bei dir / bei uns ändern?“ Die (hoffentlich möglichst greifbaren) Ergebnisse werden nach etwa 10 Minuten im Plenum zusammengetragen.
Der Bibelarbeitsleiter fasst die Stunde schließlich zusammen: „So, wie man in den Spiegel schaut, zeigt uns die Bibel, was in unserem Leben anders werden soll. Fangt an, auf das, was Gott bei euch ganz persönlich anspricht zu reagieren! Nehmt euch in eurer „Stillen Zeit“ genügend Zeit gründlich zu überlegen, wie die Anwendung des Bibeltextes auf euer Leben lauten könnte. Antwortet dann dem Herrn auf das, was er euch klar gemacht hat, indem ihr betet: „Danke, dass du heute zu mir gesprochen hast. Das habe ich bisher nie so gesehen und habe nicht danach gelebt. Hilf mir bitte, dass ich heute nach deinen Anweisungen leben kann. Amen.““
Dieser Entwurf stammt von Markus Wäsch. Er wurde neben anderen, ähnlichen Entwürfen und weiteren praxisnahen Artikeln in dem Buch ProTEENS-2 („Christlichen Verlagsgesellschaft,Dillenburg“) aufgenommen.
Kopiervorlage ANLAGE 2: Bitte entsprechend vergrößern und auf Folie kopieren!
Zum Ende hin fordert der Bibelarbeitsleiter jeden Teilnehmer auf, sich eine Art Briefkasten oder Box zu basteln, auf dem der eigene Name steht und der in die Mitte des Raumes gestellt wird. Dann werfen alle anderen Teilnehmer Zettel in die Kästen. Auf diese Zettel schreiben sie Sprüche zum heutigen Thema oder andere Bibelsprüche. Je nachdem, wie gut sich die Teilnehmer untereinander kennen, sollen sie dem Einzelnen konkrete oder allgemeine Lebensrat mit auf den Weg geben. So wird am Ende noch einmal ein Gefühl des Zusammenhalts geschaffen und jeder kann etwas Positives mit nach Hause nehmen.
Quelle/Copyright: Dieser Artikel stammt aus dem christ-online-MAGAZIN (Ausgabe 1/2003), eine Mitarbeiterzeitschrift der Christlichen Jugendpflege e.V. Das Kopieren für Gruppenstunden ist erlaubt. Die Verwendung - auch auszugsweise - für andere Publikationen, insbesondere im Internet, oder für gewerbliche Zwecke bedarf der vorherigen Absprache/Genehmigung des Herausgebers! Kontakt über: www.christ-online.de
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