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Plötzliche Liebe

Thema: Liebe

Inhalt:

Wenn die Liebe so plötzlich einen überfällt...

Kurzgeschichte

An diesem Tag als Miriam zur Schule ging, spürte sie schon am Schulweg, das etwas unglaublich schönes heute passieren wird. Sie wusste nur nicht was. Miriam ist vierzehn Jahre alt und geht in die dritte Klasse Hauptschule. Sie hat langes blondes Haar und schöne blaue Augen. Ihre Hautfarbe war knusprig-hellbraun und ihre Größe war für ihr Alter durchschnittlich. In der Klasse angekommen setzte sich Miriam wie jeden Schulmorgen auf ihren Platz und wartete auf die Lehrerin Böckner (aber alle Schüler nannten sie einfach nur „Böcki“).

Als sie herein kam, kam mit ihr ein netter, gut aussehender Junge mit kurz geschnittenem hellbraunen Haar, den Miriam noch nie zuvor gesehen hatte. Die Lehrerin begann den Unterricht: „Guten Morgen, liebe Kinder! Bitte setzt euch und seid still. Wir haben heute einen neuen Schüler dazu bekommen. (zum Schüler gewandt) Würdest du dich bitte einmal vorstellen?“ „Natürlich….“, entgegnete er ihr und fuhr fort, „also, mein Name ist Joachim und bin 17 Jahre alt.“ „Gut, Joachim! Dann setz dich bitte dort hinten auf den freien Platz!“ und sie zeigte genau neben Miriam. Während die Lehrerin den Unterricht vom Vortag weiter machte, war Miriam ständig nervös und schielte ihn immerzu an. Sie spürte es kribbeln im Bauch und dachte: „Oh Gott ist der süß!“ Sie versuchte immer wieder dem Unterricht zu folgen, aber sie war schlicht und ergreifend VERLIEBT! Als die Schule vorbei war und alle nach Hause gingen, war sie noch immer völlig benebelt von Joachim. Miriam wollte ihn ansprechen, doch die Angst, abgelehnt zu werden, war größer. Also ging sie nach Hause und grübelte und grübelte und grübelte wie sie Joachim auf sich aufmerksam machen könnte. Doch ihr fiel einfach nichts ein. Doch nach langem Überlegen hatte sie doch eine Idee: Sie schreibt einfach einen Brief an Joachim und legt ihn heimlich und still in sein Bankfach. „JA! Das ist es!“ sagte Miriam ganz entschlossen und legte auch schon los.

Am nächsten Morgen geht Miriam schon extrazeitig los, damit sie mindestens eine halbe Stunde vor Schulbeginn den Brief in Joachims Bankfach legen kann. Sieben Uhr Fünfundzwanzig und noch immer mucksmäuschenstill im Schulgebäude. Doch plötzlich geht das Schultor auf, Miriam schleicht herein und beeilt sich gleich zur Klasse. Nur Gut, dass der Klassenraum sich gleich im Erdgeschoss befindet. Als sie dann endlich die Klasse erreicht hat, öffnete sie langsam die Tür und steckte vorsichtshalber den Kopf durch den Türspalt. „Die Luft ist rein! Jetzt heißt es ganz schnell rein und den Brief verstecken! Puh, geschafft! Jetzt ganz schnell wieder raus, damit mich keiner erwischt!“ denkt sie und rennt mit großen Schritten Richtung Ausgang. Doch plötzlich öffnet sich die Tür des Direktors und er fragt: „Nanu? Was machst du denn schon um diese Uhrzeit im Schulhaus?“ Jetzt musste eine schlagfertige Rechtfertigung her. „Äh…ich musste…ich musste ganz dringend aufs Klo!“ stammelte Miriam ganz verlogen. „Na dann mach das du raus kommst, aber flott!“ befehlte er. „Mach ich, Herr Direktor!“ war ihr Konter. Er vergaß den Grund warum er überhaupt die Direktion verlassen wollte und ging mit fragenden Blicken wieder hinein. „Puh, nochmals gut gegangen!“ dachte Miriam und rannte endlich zur Schule hinaus.

Eine Stunde später, also so ungefähr Acht Uhr Fünfzehn saß Miriam im Klassenzimmer, war noch viel mehr nervöser als am Vortag. Sie dachte: „Hat er schon den Brief gesehen? Wenn ja, wie wird er damit umgehen? Wegschmeißen vielleicht oder gar laut vorlesen?? HILFE!!!“ Nach der Unterrichtseinheit stand Joachim auf und ging zu Miriam: „Hi, ich habe deinen Brief gelesen. Willst du dich vielleicht irgendwo mit mir treffen….ähm…im Kino vielleicht? Ich lad’ dich auch ein!“ Da konnte sie natürlich schlecht „nein“ sagen, also sagte sie nach einer gewissen Denkpause: „Na gut, geht in Ordnung…sagen wir morgen nach der Schule?“ Sein Konter: „Super! Also dann, bis morgen!“ Beide verabredeten sich und gingen nach der Schule nach Hause!

Der nächste Morgen war angebrochen und Miriam durchdrang das unerklärliche Gefühl der Liebe schon seit dem Aufstehen. In der Schule grinsten sich die beiden ständig an und freuten sich schon auf den kommenden Nachmittag. Als dann ENDLICH die Schulglocke läutete und „Böcki“ die Hausaufgabe noch schnell der Klasse sagte, verließen beide das Schulgebäude und gingen gleich darauf ins Kino. Auf dem Weg dorthin folgten die üblichen Fragen wie: „Wie heißt du überhaupt?“, „Wie alt bist du?“, „Hast du Geschwister?“ und so weiter, und so weiter….. Beim Kino angekommen, wählten sie den vor kurzem brandneu heraus-gekommenen Horrorfilm „Wenn die Toten erwachen“ aus. Also entschieden sie sich für diesen und Joachim lud Miriam wie versprochen ein. Als sie ihre Plätze eingenommen haben, begann auch gleich der Film. Alles lief gut, doch der Film war so schrecklich gruselig, dass Joachim Angst bekam. Er hielt sich an beide Armlehnen ganz fest. Das merkte Miriam und legte ihre Hand auf seine Hand in der Hoffnung, ihn damit zu beruhigen. Aber der Film wird immer Ärger, sodass Joachim noch mehr Angst bekam. Das tut Miriam sehr Leid. Sie streichelt ihm übers Gesicht, nahm ihn in ihre Arme und sagte leise zu ihm: „Is ja schon gut! Beruhige dich! Schau einfach nicht hin!“ Diese Worte taten ihm so gut, dass er sich beruhigte und am Ende es Films war wieder alles in Ordnung. Am Ende dieses schönen Tages gingen beide bis vor Miriams Haustür. Sie mochten sich so sehr, dass als Abschied ihr erster Kuss folgte. Der erste Kuss ist wie verliebt sein, nur viel Ärger. Dieses berühmte kribbelige Gefühl durchströmt den gesamten Körper bis in die Haarspitzen. Es ist einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

Am nächsten Tag holte Joachim die Miriam von zu Hause ab und gingen gemeinsam Hand in Hand in die Schule. Es ist angenehm, wenn man eine andere Hand hält. Es fühlt sich anders an: so warm, weich und lieblich. Die Liebe ist die Suche nach der zweiten Hälfte, so sagte es Platon. Und es scheint, als hätten sich zwei genau zueinander passenden Hälften gefunden und so soll es auch immer bleiben.

Eine Zusendung von Johannes R.

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