Quelle: www.Praxis-Jugendarbeit.de | 3000 Spiele, Andachten, Themen und Ideen für die Kinder- und Jugendarbeit
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Gedanken und Hinweise eingesendet von Patrick H.
Jeder kann und darf predigen oder Andachten halten. Dies war bereits im alten Testament so (5 Mose 11,18-21).
In der Gemeinde sollen sich die Mitglieder einander lehren (Kol 3,16).
Predigten sollen im Sinne der Bibel sein und ihr nicht widersprechen (1 Tim 5,3).
Gedanken, die einem selber wichtig werden. Erkenntnisse aus der Bibel, die einen selbst berühren, prägen und verändern sind gute Themen für Andachten usw.
Geschichten aus der Bibel. Dazu eignen sich für den Beginn die Evangelien. Geschichten des Handeln Jesu z.B.
Themenpredigten sind geeignet, ein Thema kann Vergebung, Heiliger Geist und sein Wirken o.ä. sein.
Ereignisse des Kirchenjahres. Durch Ostern oder Weihnachten werden Andachtsthemen vorgegeben, die man benutzen kann.
Am Anfang steht die Recherche. Guck dir das Thema sehr genau an. Dazu kannst du den Abschnitt genau lesen, ein Bibellexikon benutzen, Kommentare zu den Bibelversen lesen.
Mach dir reichliche Notizen zu deinem Thema. Was ist dir wichtig geworden? Was sind nützliche oder hilfreiche Gedanken? Was ist unbekannt? Was kennst du nicht?
Bearbeite den Bibeltext genau. Lies gründlich ähnlich einer Analyse im Deutschunterricht. Wer macht was? Gibt es Hauptfiguren und Nebenfiguren? Gibt es Wörter, die häufig erwähnt werden? Ist der Text einheitlich geschrieben, werden z.B. neue Themen eingeführt oder ändert sich die Zeit? An welchem Ort spielt das Geschehen?
Lies verschiedene Bibelübersetzungen zu einem Vers. Gibt es Unterschiede? Eröffnet sich so ein neuer Gedanke?
Erkunde mehrere Bibelstellen zu einem Begriff, die ist besonders für Themenpredigten wichtig. Nutze dazu eine Konkordanz. Der erste Schritt dient der Sammlung von Informationen. Vermutlich wirst du viel zu viele Informationen haben und das ist okay. Weglassen ist einfacher als neu hinzu zu fügen.
Sieh dir an für wen du eine Andacht hältst. Das ist wichtig und entscheidend. Sind es Christen, die schon länger mit der Bibel leben und sich auskennen? Oder Menschen, die davon noch nie gehört haben? Alte Menschen oder Jugendliche? Mütter, Väter oder Singles?
Orientiere dich an der Lebenswelt. Was für Probleme hat deine Zielgruppe? Was interessiert sie? Was für Schwierigkeiten haben sie? Daraus kannst du viel für den Sprachstil als auch für die Bilder und Metapher deiner Predigt herausfinden.
Formuliere eine Hauptaussage. Was ist das Thema deiner Predigt? Was ist die Kernaussage? Formuliere sie am besten in einem Satz, damit eindeutig und klar ist, was du vermitteln willst.
Schreibe deine Predigt ausformuliert aus. Versuch zunächst erst mal einen zusammenhängenden Text zu schreiben. Schreib so, wie du dich auch wirklich ausdrücken würdest. Nützlich ist es, wirklich zu sprechen und dies dann zu notieren.
Nutze ein Schema für deine Predigt. Das einfachste Schema ist Einleitung- Hauptteil-Schluss. Nutze dies und bedenke dabei, dass jeder Teil eine eigene Funktion hat. Eine Einleitung z.B. soll in das Thema einführen, Spannung aufbauen oder ein Problem aufzeigen, das in der Predigt geklärt werden soll.
Überlege dir für jeden Abschnitt einen Kerngedanken. Was soll in diesem Abschnitt ausgedrückt werden? Was ist das wichtigste, was der Hörer erfahren soll? Wie steht der Abschnitt in Bezug auf die anderen Abschnitte? Soll er erklären? Eine These aufstellen?
Unterfüttere den Kerngedanken mit Beispielen, Metaphern oder kleinen Experimenten. Benutze dazu am besten Beispiele aus der Lebenswelt deiner Zuhörer.
Finde einen guten Schluss. Am Ende einer Andacht kann kurz das Wichtigste nochmal zusammengefasst werden. Wie beendest du deine Andacht? Willst du die Hörer zu etwas auffordern? Willst du sie ermutigen? Willst du, dass sie über die Andacht weiter nachdenken? Schön ist eine Zusage Gottes am Ende einer Andacht (z.B. „Ich werde bei euch sein bis zum Ende der Welt!“ Mt 28,20).
Spreche den Text. Am besten ist, wenn du den Text vor einem Menschen vorträgst zur Übung dem du vertraust. Der kann dich dann auf Logikfehler, schwierige Aussagen oder Verständnisprobleme hinweisen. Ebenfalls wichtig ist dann die Zeit zu stoppen.
Mach dir ein Handout. Möglich ist den Text vorzulesen, dann musst du ihn allerdings gut formulieren. Die freie Rede ist sehr schwierig und wird am Anfang eine zu hohe Hürde darstellen. Du kannst aber deinen vorformulierten Text stichwortartig notieren. Achte darauf nicht zu viele Stichwörter (oder Sätze) zu benutzen. Markiere dir wichtige Stellen bunt. Nummeriere dir vorsichtshalber auch die Seiten durch, damit du schnell wieder die richtige Reihenfolge herstellen kannst. Die Verkürzung in Stichwörter hilft dir den Text im Gehirn zu speichern.
Bereite dich auf Störungen vor. Wie willst du damit umgehen, wenn du unterbrochen wirst oder gerade ein Blackout hast? Überlege dir Handlungen, die du dann tun willst, das wird dir Sicherheit geben.
Stimme deine Kleidung ab. Ob du willst oder nicht, Kleidung macht Eindruck und oft den ersten. Deswegen passe dich einigermaßen den Gepflogenheiten an. In einem Jugendgottesdienst kannst du dich anders kleiden als sonntags morgens auf der Kanzel, wenn der Pastor sonst immer einen Anzug trägt.
Bete. Bitte Gott um gutes Gelingen und das er durch dich sprechen soll. Denk daran, es kommt nicht darauf an wie gut du eine Andacht hältst, sondern das Gott wirken kann. Er ist es, der handelt. Er ist es, der Menschen berührt und zum Nachdenken bringt.
Lampenfieber ist normal. Das hat jeder, auch wenn er schon viele Male gepredigt hat. Atme tief ein und aus. Konzentriere dich auf das was du sagen willst.
Sprich langsam und deutlich. Nichts ist schlimmer als gute Gedanken, die nicht verstanden werden, weil der Prediger undeutlich spricht. Sprich langsam und bewusst. Gönne dir Pausen. Du wirkst merken, dass die Anspannung mit der Zeit vergeht und du souveräner wirst.
Reflektiere deine Predigt. Am besten ist, wenn dir eine Person des Vertrauens Feedback gibt. Vergiss nicht, dass es um die Predigt geht, nicht um deine Person. Merke dir was du besser machen kannst beim nächsten Mal. Vielleicht markierst du dir die Stellen, die du verbessern kannst. Schreib dir Tipps irgendwo auf. Sich zu verbessern zu wollen ist immer ein guter Weg.
Adams, Jay E.: Predigen. Zielbewusst. Anschaulich. Überzeugend. Bielefeld.
Storch (2007): Das Predigerseminar. Ein Arbeitsbuch. Marburg.
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