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Aufgeregt rennt Derek von der Schule nach Hause. "Mutti - Mutti!", ruft er und knallt die Haustür ins Schloss. "Stell dir vor, der Jens ist abgehauen. Die Polizei war schon in der Schule."
"Beruhige dich erst einmal. Und dann alles der Reihe nach", meint Dereks Mutter.
"Also - der Jens geht in meine Klasse. Und seit gestern Nachmittag ist er spurlos verschwunden. Die Eltern haben die Polizei verständigt, und die ist heute Morgen in unserer Klasse gewesen und hat viele Fragen gestellt. Aber keiner hat etwas gewusst. Dann sind die Polizisten zur Wache gefahren und haben eine Personenbeschreibung durchgegeben. Jede Polizeiwache und Grenzstation weiß jetzt Bescheid und hält die Augen offen."
"Dann wollen wir für Jens beten", schlägt Dereks Mutter vor. "Herr Jesus, du weißt, dass Jens spurlos verschwunden ist. Wir bitten dich, dass er bald gefunden wird. Lass nicht zu, dass ihm etwas zustößt. Du kannst auch seinen Eltern helfen. Schenke einen guten Ausgang und mach, dass die Familie erkennt, dass du Gott bist, dass du Sünden vergibst und in der Not hilfst."
Auch nach zwei Tagen gibt es keine neuen Informationen. Jens bleibt verschwunden. Jeden Tag beten Derek und seine Eltern für Jens und seine Eltern.
"Man hat ihn gefunden - besser: erwischt!", schreit Derek schon von der Haustür ins Wohnzimmer.
"Komm erst einmal rein. Und dann der Reihe nach", ruft Dereks Mutter genauso laut zurück. - "Heute in der ersten Stunde hat der Mathelehrer ... die Mathestunde war wieder schrecklich. Nur Beweise und ..."-"... Derek! Bleib beim Thema!", sagt Dereks Mutter neugierig und ein bisschen ungeduldig.
"Also, in der Mathestunde sagte Herr Werner: Grenzbeamte haben Jens gestern Abend erwischt. An der Grenze nach Polen. Aber er war nicht allein. Harry, ein drei Jahre älterer Junge aus Jens' Clique, war dabei. Den haben sie auch. Die beiden haben zusammen einiges ausgefressen und sind deshalb getürmt. Ein Polizist hat sie abgeholt und letzte Nacht noch zu ihren Eltern gebracht", sprudelt es aus Dereks Mund.
Danach danken sie Gott, dass die beiden Jungen wieder gesund zu Hause sind.
Am nächsten Tag bringt Derek weitere Neuigkeiten mit: "Jens wollte eigentlich gar nicht abhauen. Aber Harry hat ihn so lange überredet. Der hatte Angst, dass Jens alles zugibt, was sie gemacht haben ... Jetzt müssen sie als Strafe in den Herbstferien beim Getränkehandel arbeiten, wo sie eingebrochen hatten."
Derek kennt Jens seit dem Kindergarten. Er weiß, dass Jens nie nein sagen kann. Nicht bei guten Ideen, und leider auch nicht bei schlechten. Er muss überall dabei sein. Derek begreift einmal mehr, wie wichtig es ist, manchmal mit einem "Nein!" die Grenzen abzustecken.
(Quelle: "Der Kompass" Ausgabe 2000,
ein Tageskalender für Kinder und junge Leute. Die Geschichte
durfte mit freundlicher Erlaubnis in die Materialsammlung
aufgenommen werden.)
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