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O Gegenwart, wie bist du schnelle,
Zukunft, wie bist du morgenhelle,
Vergangenheit so abendrot!
Das Abendrot soll ewig stehen,
Die Morgenhelle frisch dreinwehen,
So ist die Gegenwart nicht tot.
Eichendorff
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Das sind die Begriffe, die immer wieder neu unser Leben prägen. Jeden Tag kann man sich fragen: Was liegt hinter mir? Wo stehe ich gerade? Was liegt vor mir? Jeden Tag gehe ich ein Stückchen weiter auf meinem Lebensweg. Jeden Tag meines Lebens bin ich unterwegs auf einem Weg, der einmal seinen Anfang genommen hat und der auf ein Ziel zuläuft.
Immer wenn man unterwegs ist, muss man sich die Frage stellen: Wo komme ich her? Wo will ich hin? Nur wenn ich ein Ziel vor Augen habe, kann ich mich auch ausrichten, kann zielstrebig darauf zugehen und muss nicht planlos durch die Gegend irren. Wenn ich das auf das Leben übertrage, heißt das: Wo komme ich her in meinem Leben? Was steht am Anfang? Wo befinde ich mich gerade? Aber noch viel wichtiger ist: Wo will ich eigentlich hingehen? Was ist mein Lebensziel? Worin liegt der Sinn meines Lebens? Was steht am Ende meines Lebensweges? Wie ist das, wenn ich das Leben als Weg sehe: Kann ich nicht erst dann loslaufen, wenn ich weiß wohin ich will? Kann ich nicht erst dann eine Richtung einschlagen, wenn mein Ziel feststeht?
Wir sind immer unterwegs. Immer unterwegs auf unserem eigenen, persönlichen Lebensweg. Die Zeit steht niemals still. Wo gehe ich hin?
Wege begleiten uns durch unser Leben. Immer wieder laufen wir auf bestimmten Wegen und setzen dadurch unseren eigenen Lebensweg zusammen. Im Augenblick gehen wir auch einen bestimmten Weg, vielleicht bewusst, vielleicht auch unbewusst: Seit Aschermittwoch ist Fastenzeit. 40 Tage lang gehen wir einen Weg, der auf Ostern hinläuft. Ein Weg, der ein klares Ziel hat.
Was heißt Fastenzeit für uns? Heißt es übermäßiges Essen wegzulassen? Heißt es Verzicht zu üben? Heißt es mich einzuschränken? Was heißt Fastenzeit? In der Bibel habe ich folgenden Vers gefunden (Lukas 15,18): „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“
Das ist Fastenzeit. Fastenzeit ist ein Weg. Fastenzeit ist ein Weg hin zu Gott, hin zum Vater. Fastenzeit ist ein Weg, der ein klares Ziel hat. Ein Ziel, das mir die Möglichkeit gibt, mich neu auszurichten. Fastenzeit ist ein Weg, auf dem ich bewusst mitgehen kann, den ich erleben kann und den ich nützen kann, ein Ziel anzuvisieren. Das Ziel ist Gott. „Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen!“ Ich mache mich auf den Weg und habe mein Ziel vor Augen.
Die Fastenzeit dauert 40 Tage und endet an Ostern. Ostern ist das Ende der Fastenzeit, Ostern ist das Ziel der Fastenzeit. Wie verbindet sich das? Gott als Ziel der Fastenzeit und Ostern als Ziel der Fastenzeit? Was ist die Verbindung? Was ist die Gemeinsamkeit. Was ist das wirkliche Ziel?
Gott, der in Jesus Christus am Kreuz stirbt und an Ostern aufersteht. Gott, der sich für meine persönliche Sünde hinrichten lässt und an Ostern doch als auferstandener Sieger dasteht. Gott der an Ostern meine Sünde besiegt. Das ist das Ziel der Fastenzeit.
Jetzt bleibt nur noch die Frage: Wie komme ich dort hin? Wie erreiche dieses Ziel? Warte ich einfach die 40 Tage ab oder werde ich selber aktiv?
„Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.“ Da steckt eine Erkenntnis und ein Bekenntnis dahinter. Ich habe gesündigt. Was heißt dieses sündigen? Es heißt, dass ich meinen eigenen Weg gegangen bin. Das ich mich von Gott abgewandt habe und mich selbst an die erste Stelle gesetzt habe. Dass ich meine eigenen Ziele verfolgt habe, ohne darauf zu hören, was Gott dazu sagt. Dass ich gegenüber anderen und gegenüber Gott meinen Weg durchsetzen wollte ohne Rücksicht auf Verluste.
Das ist die Erkenntnis. Und auf die Erkenntnis folgt das Bekenntnis: „Vater ich bin schuldig vor dir!“ Das ist Fastenzeit. Fastenzeit ist ein Weg des Erkennens und Bekennens. Und Fastenzeit ist ein Weg, der Ostern als Ziel hat. Ich bin mit meiner Schuld nicht allein. Da ist Gott, der mir diese Schuld abnimmt. Gott, der mir am Ende dieses Weges, der mir an Ostern als der Auferstandene meine Schuld abnimmt, wenn ich sie ihm bekenne. Gott der mir meine Schuld abnimmt und mir dadurch Freiheit schenkt.
Ostern ist das Ziel der Fastenzeit. Die Fastenzeit ist ein Weg von 40 Tagen. Aber was ist mit meinem Leben? Was ist das Ziel aller meiner Tage? Was ist das Ziel meines Lebens?
Kann Ostern zum Ziel meines Lebens werden? Kann Gott zum Ziel meines Lebens werden? Der Gott, der in Jesus Christus am Kreuz stirbt und an Ostern aufersteht. Der Gott, der meine Sünde wegnimmt und mich freimacht.
Jesus hat einmal gesagt (Johannes 14,6): „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“
Wie verbindet sich unser Lebensweg mit dem Weg Gottes? Wie verbindet sich unser Lebensziel mit Gott? Gehe ich meinen eigenen Weg oder gehe ich den Weg zu Gott? Lasse ich mich darauf ein, dass Ostern, dass der auferstandene Jesus der einzige Weg ist, um zu Gott zu kommen. Dass der auferstandene Jesus das Einzige Ziel ist, das im Leben lohnt.
Was ist das Ziel meines Lebens?
Autor: Dieser Beitrag stammt von Christopher M., welcher noch zahlreiche andere Gruppenstundenentwürfe und Andachten zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank für diesen und andere Beiträge.
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