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Jugendsprace: Jugendwort des Jahres 2014: „Läuft bei dir“ | ©: vectomart - Fotolia
Seit 2008 kürt der Langenscheidt-Verlag in Zusammenarbeit mit zwei Jugendzeitschriften und der Jugendmesse YOU alljährlich das Jugendwort des Jahres. Für eine Überraschung sorgte die Wahl des diesjährigen Jugendwortes des Jahres: Gewählt wurde kein Wort, sondern die Phrase "Läuft bei dir." Laut der Langenscheidt-Jury bedeutet der Ausdruck - übersetzt in Erwachsenensprache - in etwa "Du hast es drauf!", werde aber auch als Synonym für "krass" oder "cool" verwendet.
Auf den Plätzen folgen beim diesjährigen Voting:
„Gönn dir“ als Synonym für "viel Spaß!"
„Hayvan“, mit dem positive oder negative Eigenschaften bezeichnet werden.
„Selfie“, ein von sich selbst geschossenes Foto.
„Senfautomat“, mit dem ein Klugscheißer oder jemand, der alles kommentiert, bezeichnet wird.
Der Langenscheidt-Verlag als Initiator ruft seit 2008 alljährlich zur Wahl des Jugendwortes aus. Vorschläge können bis Mitte des Jahres auf www.jugendwort.de eingereicht und kommentiert werden. Schließlich werden 30 Wörter zur Wahl gestellt, aus welchen mittels Online-Voting 15 Wörter ausgewählt, die anschließend von einer Jury, die aus Jugendlichen und Fachleuten besteht, bewertet werden. Das Jugendwort des Jahres wird nach Originalität und sprachlicher Kreativität, aber auch nach dem Verbreitungsgrad, bewertet.
Generell versteht man unter dem Begriff Jugendsprache sprachliche Muster und ein Vokabular, welches verschiedene Gruppen von Jugendlichen als alterstypische Sprache für einen gewissen Zeitraum benutzen. Für Sprachwissenschaftler stellt die Jugendsprache heute jedoch keine Sondersprache mehr dar, sondern wird als Variante der Standardsprache gewertet. Zudem gibt es keine einheitliche Jugendsprache, sondern verschiedene Varianten.
Jugendliche benutzen seit jeher eigene Begriffe, eine eigene Sprechweise oder eine eigene Grammatik, um sich von der Welt der Erwachsenen abzugrenzen. Welche Art von Jugendsprache sie verwenden, hängt davon ab, in welcher Gruppe sie sich bewegen. So wird unter anderem zwischen Schülersprache, Studentensprache, Szenesprachen, Graffiti-Jargon, Hip-Hop-Jargon oder Netzjargon unterschieden wird. Weil jeder Jugendliche zumeist zwei oder mehr Gruppen angehört, sind die Grenzen fließend und bestimmte Ausdrücke wandern im Lauf der Zeit aus dem Szenejargon in den allgemeinen Sprachgebrauch. Vor allem im städtischen Umfeld haben diverse Ausdrücke anderer Ethnien Eingang in die Jugendsprache genommen. Das gilt insbesondere für Städte, die einen relativ hohen Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus einer Region der Welt haben.
Die Jugendsprache verändert sich stärker als die Standardsprache, weil sich die gruppentypischen Äußerungen erst durch die gruppeninterne Kommunikation entwickeln. Dadurch trägt die Verwendung der Jugendsprache zur Identifikation der Jugendlichen mit der Gruppe bei. Darüber hinaus existiert keine einheitliche Jugendsprache, weil sich diese sowohl geographisch als auch bezüglich der sozialen Herkunft der Gruppenmitglieder erheblich unterscheiden kann.
Zu den charakteristischen Merkmalen der Jugendsprache gehören bestimmte Stilmittel wie Übertreibung, Provokation oder Ironie. Charakteristisch ist außerdem die Verwendung von bildhaften Vergleichen und Metaphern, wie etwa das Jugendwort des Jahres 2008 zeigt: Hier wurde das Wort "Gammelfleischparty" als jugendliche Bezeichnung für Ü30-Parties gewählt.
November 2014
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