Quelle: www.Praxis-Jugendarbeit.de | 3000 Spiele, Andachten, Themen und Ideen für die Kinder- und Jugendarbeit
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Alle in einer Gruppe zu motivieren, ist für Jugendleiter/innen oft ein schwieriges Unterfangen. Es gibt aber Methoden, wirklich alle einzubinden.
Keine Gruppe dieser Welt ist wirklich homogen, schon gar nicht eine Gruppe Jugendlicher oder Kinder. Deren Vorstellungen, Launen und Wünsche unter einen Hut zu bringen, ist eine Sisyphus-Arbeit. Doch statt beständig wie der arme Sisyphus einen schweren Stein den Berg hinaufzurollen, um ihn dann wieder runterrollen zu sehen, ist es besser, viele kleine Steine von mehreren Personen herauf tragen zu lassen. Der Trick, um alle Kinder einer Gruppe zum Mitmachen zu bewegen, besteht darin, alle einzubinden, und zwar Kritik- und vorbehaltlos.
Das Ganze funktioniert zunächst am besten, indem nicht versucht wird, eine Gruppen- oder Teamarbeit zu erzwingen, sondern indem zunächst jeder oder jede einzelne für sich tätig wird und dabei unbewusst auf ein großes gemeinsames Ziel hinarbeitet. Dazu braucht es anfangs eigentlich nur einen Kugelschreiber und ein Blatt Papier für jeden Teilnehmer der Gruppe. Dann kommt das wichtigste: die Fragestellung an die Gruppe, zu der Lösungen auf das Blatt Papier geschrieben werden sollen. Ein Beispiel wäre etwa die Ausrichtung des nächsten Zeltlagers. Üblicherweise ist der Zielort des Zeltlagers meist schon vorgegeben, aber was in den Tagen während des Zeltlagers abgeht, das kann vorher gemeinsam festgelegt werden.
Also könnte die erste Frage an die Gruppe sein, welche Spiele gespielt werden sollen. Dabei gibt es keine Schranken. Es darf alles aufgeschrieben werden, auch das absolut unmögliche. Einzig in der Anzahl der aufzuschreibenden Ideen gibt es eine Beschränkung, um den zeitlichen Rahmen nicht zu sprengen. Angenommen, es werden je drei Ideen aufgeschrieben, dann macht das bei einer vielleicht 12-köpfigen Gruppe 36 Spiele-Ideen. Fraglos werden etwa ein Drittel der Ideen nicht zu verwirklichen sein und ebenso ein Drittel ist doppelt oder dreifach vorhanden, dann bleiben aber immer noch 12 unterschiedliche Ideen für Spiele im Zeltlager. Für die Auswertung könnte, wenn vorhanden, ein Whiteboard genutzt werden, auf das alle Ideen geschrieben werden, wirklich alle, auch wenn sich die Idee beispielsweise darum dreht, auf Motorrädern in Ritterrüstungen und mit angelegter Lanze aufeinander loszugehen. Wer was geschrieben hat, bleibt jedoch anonym, wobei sich ein nicht geringer Teil der Kinder selbst offenbaren wird.
Der gemeinsame Konsens kann auch die Mithilfe in der Küche bedeuten.
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Das für alle sichtbare Aufschreiben der Ideen wird recht große Heiterkeit hervorrufen, aber jeder und jede ist dabei und das ist der wirklich wichtige Punkt. Wenn dann die Dopplungen und Unmöglichkeiten herausgefiltert wurden, kann über die übrig gebliebenen Ideen diskutiert werden und wenn nicht alle Spiele durchführbar sind, kann darüber abgestimmt werden, welche Spiele im Zeltlager dran kommen.
Auf diese Weise lassen sich viele Entscheidungen im Konsens erreichen und auch wenn das eine oder andere Kind unzufrieden darüber ist, das vielleicht keine seiner Ideen dran kam, so wird es verstehen, warum und es ist selbst mit an der Entscheidung beteiligt.
Juli 2020
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