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Zukunftsträume und Lebensziele | ©: angiolina - Fotolia
Sicher kennt ein erheblicher Teil der heute erwachsenen Personen die Situation aus der Kindheit und Jugend. Die damaligen Träume und Wünsche bezüglich der Zukunft werden bestenfalls belächelt, schlimmstenfalls mit barschen Worten für Unsinn erklärt. Eine in Großbritannien durchgeführte Langzeitstudie zeigt auf, dass frühe Kindheitsträume von einer besseren Zukunft durchaus wahr werden, wenn sie denn gefördert und nicht abgewiegelt werden. Dies bezieht sich im Besonderen auf Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien.
Es kommt nicht nur darauf an, wie positiv oder negativ auf die Wünsche und Vorstellungen reagiert wird, sondern auch durch wen und welches Geschlecht. So werden Mädchen eher von den Eltern geprägt, Jungen von den Lehrern. Natürlich entscheidet auch das strukturelle Umfeld zumindest teilweise darüber, wie erfolgreich ein Kind später werden wird.
Für die Studie werteten die Wissenschaftler einen Datensatz der National Child Development Study (NCDS) aus. Dieser Datensatz umfasst das Leben von 17.000 Menschen aus England, Schottland und Wales, die alle in einer einzigen Woche im Jahr 1958 geboren wurden. Diese Personen wurden im Laufe der Zeit neunmal zu Ihren Lebensumständen und weiteren Details befragt. Die erste Untersuchung fand im Geburtsjahr statt, wobei dort die damals aktuellen Umstände und das Umfeld erfasst wurden. Danach folgten Untersuchungen im Alter von 7, 11, 16, 23, 33, 42, 50 und 55 Jahren.
Eines der Ergebnisse zeigt auf, dass Kinder mit weniger gutem Zugang zu Ressourcen oder fehlenden Vorbildern weniger strebsam sind. Auch die Erwartungen der Eltern beeinflussen die Bestrebungen der Kinder. Gleichzeitig zeigte sich ein Zusammenhang zwischen frühen Ambitionen und späterer Leistung, unabhängig von Fähigkeiten und Herkunft. Die Datenerhebung umfasste die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen, den sozioökonomischen Hintergrund, Prognosen von Lehrkräften und auch die Haltung der Eltern während der Kinder und Jugendphase. Später kamen Daten zur Lebenszufriedenheit sowie Bildungs- und Beschäftigungsergebnisse hinzu.
Das Elternhaus und die finanzielle Ausstattung beeinflussen deutlich die Wünsche und Vorstellungen der Kinder. So gaben fast alle Kinder im Alter von 7 Jahren an, die Schule bis zum Studiumsabschluss fortsetzen zu wollen. Mit 11 Jahren zeigte sich schon deutlich ein Unterschied zwischen den Kindern aus finanziell gut oder schlecht ausgestatteten Familien. Bei schlechter gestellten Elternhäusern waren es nur noch 22 %, die ein Studium anstrebten, hingegen 40 % bei den finanziell gut ausgestatteten Familien.
Dass Lehrkräfte und Eltern die Zielsetzungen und Wünsche der Kinder stark beeinflussen, war eine weitere Schlussfolgerung aus der Datensatz-Analyse. Dieser Einfluss war sogar stärker als die sozioökonomische Ausstattung.
Zunächst einmal zeigt sich, dass Äußerungen zu Wünschen und Vorstellungen von Kindern bezüglich ihrer Zukunft nicht leichtfertig abgetan werden sollten. Sicher wird manches davon nicht realisierbar sein, was aber kein Grund ist, es negativ zu bewerten. Wie die Studie beweist, haben positive wie negative Haltungen von Erwachsenen auf Kinder eine recht hohe Wirkung. Dabei ist nie klar, wie intensiv Kinder und Jugendliche die Aussagen und Handlungen der Erwachsenen in ihrem Umfeld aufnehmen und bewerten.
August 2023
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