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Buchvorstellung: Jetzt mal angenommen….

Anregungen für die lösungsfokussierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Erschienen im Carl-Auer Verlag 2023 / vierte, überarbeitete Auflage
Autorin: Theresa Steiner

Jetzt mal angenommen….,
Anregungen für die lösungsfokussierte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
von Theresa Steiner (hier bei Amazon bestellen)

Wer Kinder und Jugendliche lösungsorientiert therapiert oder berät, hat beste Aussichten, relativ schnell gute und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Die Voraussetzungen hierzu sind Fantasie, Geschick und handwerkliches Können, vor allem bei schwierigen Fällen sowie nicht vorhersehbaren Situationen. Als langjährige Weggefährtin von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg, die als Pioniere in der Lösungsfokussierung gelten, stellt Therese Steiner in diesem Buch die spezielle Art vor, in der in dieser Methode kommuniziert wird.

Sie vermittelt anschaulich, wie sich ein therapeutisches und ebenso pädagogisches Gespräch lösungsorientiert aufbauen lässt und den Therapieprozess erfolgreich gestaltet. Der Hauptteil des Buches beinhaltet die häufig gestellten Fragen, die der Autorin in ihrer Praxis unterkamen. Wie kann ein Therapieprozess am Laufen gehalten werden? Wie soll mit Eltern umgegangen werden, die TherapeutInnen oder BeraterInnen auf ihre Seite ziehen wollen? Was ist zu tun, wenn von Kindern oder Jugendlichen Regeln missachtet werden oder sie aus der Therapie aussteigen wollen? Frau Steiner hat aus den Antworten auf diese und andere Fragen einen Führer für den Alltag geschrieben, der durch Praxisnähe und Vielfalt keine Wünsche offen lässt.

Wer ist Therese Steiner?

Frau Dr. med. Therese Steiner ist Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie mit eigener Praxis in der Schweiz. Unter anderem ist sie für terre des hommes basel tätig.

Wie können Gruppenleiter in der Jugendarbeit von den Inhalten des Buches profitieren?

Die Fragen und Antworten in diesem Buch sind keineswegs nur für therapeutische Gespräche zwischen Arzt und Patient hilfreich. Das Buch gibt unter anderem Hilfestellung zum Einstieg in ein Gespräch oder auch ein Gruppengespräch, etwa in Kapitel 2. Im Weiteren zeigt es auf, wie etwa Zielvorstellungen erarbeitet oder Konflikte gelöst werden können.

In Kapitel 3 werden die Möglichkeiten spielerischen Lernens sowie Gruppenaktivitäten erörtert.

Kapitel 4 wiederum ist speziellen Kommunikationstechniken gewidmet, wie dem Ressourceninterview oder dem Arbeiten mit einer Timeline.

Welche Schwierigkeiten in Gesprächen auftreten können und wie diese zu lösen sind, wird in Kapitel 5 behandelt. Dazu gehören Konflikte in der Gruppe, unverhandelbare Regeln und deren Überschreitung, fehlende Motivation, wiederholtes Lügen u.v.m.

Sehr interessant ist in Kapitel 6, wie mit der häufigen Antwort von Kindern „ich weiß nicht“ konstruktiv umgegangen werden kann.

Am Ende des Buches, in Kapitel 9, werden Varianten verschiedener Spiele erklärt und wie diese im Gespräch genutzt werden können.

Auch wenn das Buch eigentlich für Therapeuten geschrieben wurde, ist es für jede Person, die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, eine Fundgrube für praktische und konkrete Antworten, die in der Kinder- und Jugendarbeit kommen können. Glücklicherweise hält sich der Anteil fachmedizinischer Ausdrücke sehr in Grenzen. Das Buch ist auch ohne Doktortitel verständlich. Die Zielgruppe von Frau Steiner in diesem Buch liegt sowohl bei Kinder- und Jugendtherapeuten als auch bei Pädagogen. Es bietet sich als Nachschlagewerk an, liest sich aber zugleich recht unterhaltsam. Alles in allem für die LeiterInnen von Jugendhäusern oder Jugendgruppen sehr empfehlenswert, auch wenn keine Verhaltensauffälligkeiten bestehen.

August 2023

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