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Erasmus+: ab zu neuen Ufern

Jugendarbeit im Ausland / Bild Nr. 42674576
Jugendarbeit im Ausland ©: cult12 - Fotolia

Erasmus von Rotterdam war der Namensgeber für ein Förderprogramm der Europäischen Union zum Austausch von Studenten innerhalb von Universitäten, zuerst innerhalb Europas, später weltweit (Erasmus Mundus). Das 1987 gegründete Programm Erasmus, das über eine Million Stipendien vergab, wurde ab dem Jahr 2014 ein Bestandteil weiterer EU-Programme der allgemeinen und beruflichen Bildung und heißt jetzt Erasmus+.

Während früher die Zielgruppe ausschließlich Studenten waren, hat sich das Programm heute erheblich ausgeweitet. Inzwischen bietet Erasmus+ beziehungsweise Erasmus+/Jugend sehr viel umfangreichere Angebote. Seine Zielgruppen sind hierbei:

Menschen im Alter von 13 bis 30 Jahren
Haupt- sowie ehrenamtliche Fachkräfte aus der Jugendarbeit
Einrichtungen der Jugendhilfe
Jugendverbände
Behörden auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene

Die aktuellen Prioritäten in den Programmen liegen hierbei in den Bereichen:

Umwelt- und Klimaschutz sowie Nachhaltigkeit
Vielfalt und Inklusion
Beteiligung am demokratischen Leben
Digitaler Wandel

Das Ganze ist eine durchaus komplexe Geschichte und auf den ersten Blick wird sich für Jugendhilfevereine erst einmal die Frage stellen, wo und wie denn überhaupt einsteigen in die Geschichte?

Die Seite erasmusplus-jugend.de hilft dabei

Auf dieser Seite finden sich umfangreiche Informationen und Unterstützung, etwa bei der Antragstellung. Alles wird ausführlich beschrieben: wer, wie, was und wo. Hinzu kommen Beschreibungen aktuell laufender Aktionen. So etwa das Jugendpartizipationsprojekt "fairtogether: You(th) for peace".

In diesem Projekt mit je einwöchigen Aufenthalten in Georgien und Armenien lernen 25 junge Menschen aus Polen, Armenien, Georgien und Deutschland in Seminaren und Workshops den Umgang mit potenziell gewalttätigen Situationen. Ziel ist es, die Teilnehmer zu Multiplikatoren für ein friedliches Zusammenleben zu machen.

Gute Chancen auf Förderung von Projekten noch in 2023

Wie durch Ingrid Müller, die Leiterin von Erasmus+ Jugend zu erfahren ist, sind die Fördermittel für das Jahr 2023 längst noch nicht ausgeschöpft, was verschiedene Gründe hat. Vor allem aber sind es die Folgen der Corona-Pandemie, die die Jugendarbeit oft zusammenbrechen ließ. Kurz gesagt, es gibt zu wenig Antragsteller, sprich Vereine und Organisationen aus der Jugendarbeit. Ein zweiter Punkt waren in der Vergangenheit oft zu komplizierte Antragswege.

Dem wird versucht, bestmöglich entgegenzuwirken. Die nächste Antragsfrist endet am 4. Oktober 2023 um 12 Uhr MEZ. Eigentlich noch genug Zeit, um sich ein Projekt auszudenken, zu planen und auszuarbeiten.

Jugendbegegnungen in Europa

Eines der Förderwürdigen-Programme ist die „Jugendbegegnung“ in Europa. Gefördert werden Gruppen in den Größen von 16 bis 60 Jugendlichen, wobei eine nationale Gruppe aus mindestens 4 Jugendlichen und einem/einer GruppenleiterIn bestehen muss. Die Altersuntergrenze sind 13 Jahre, die Obergrenze liegt bei 30 Jahren.

Um nun weitere Mitglieder zu finden, damit die Sollstärke von 16 erreicht wird, gibt es die Seite otlas-partner-finding, auf der zudem Projekte gelistet sind, an denen teilgenommen werden kann. Die Seite besteht jedoch nur in englischer Sprache. Aktuell, August 2023, finden sich fast 10.000 Projekte auf der Seite, so etwa ein Projekt in Bulgarien, für das noch 10 weitere Partner gesucht werden. Es geht aber auch über Europa hinaus, etwa nach Ghana, ein Projekt, für das noch 3 Partner gesucht werden.

Es ist sicher auch heute nicht ganz einfach, sich im Förderdschungel der EU zurechtzufinden, aber sich da hindurch zu beißen, lohnt sich.

August 2023

Jugendarbeit im Ausland

Jugendarbeit im Ausland fördert die soziale Kompetenz, ist mehr als eine Sprachreise und so manche (kulturellen) Lebenserfahrungen werden obendrein gemacht.

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