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Der heiße Draht

Bastelt euch mit wenig Aufwand ein nervenaufreibendes Spiel

In den Jahren von 1993 bis 2000 lief im Privatfernsehen „die 100.000 Mark Show“. Die Spielshow mit Ulla Kock am Brink als Moderatorin war zu dieser Zeit eine kleine Sensation, denn erstmals konnten die Teilnehmer 100.000 D-Mark gewinnen. Noch nie zuvor war eine so hohe Summe eingesetzt worden. Im Halbfinale der Spielshow mussten die vier noch übriggebliebenen Kandidaten einen überdimensionalen „heißen Draht“ durchlaufen bzw. mit einem Gabelstapler durchfahren.

Was ist „der heiße Draht“?

Der heiße Draht
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Das Spiel selbst ist älter als die Show aus den 1990er-Jahren. Wer es jedoch erstmals erfand, ist nicht mehr feststellbar. Theoretisch kann es schon vor der Entdeckung der Elektrizität aufgekommen sein. In der „stromlosen“ Variante wird dann von einem oder einer Schiedsrichterin oder den weiteren Mitspielern gezählt, wie oft die Schlaufe den Draht während des Durchlaufs berührt hat. Der oder die Gewinnerin ist die Person, die den Draht am wenigsten oder überhaupt nicht berührte.

Es geht darum, eine Drahtschlaufe, die an einem Griff befestigt ist, so an einem steifen Draht entlang zu manövrieren, das die Schlaufe den steifen Draht nicht berührt. Geschieht dies doch, wird durch die Berührung ein elektrischer Kontakt ausgelöst, der je nachdem das Aufleuchten einer LED oder das Piepsen eines kleinen Lautsprechers auslöst. Es ist auch möglich, beide Signale, LED und Piepsen, einzubauen. Das Spiel verlangt also eine ruhige Hand und sehr viel Konzentration. Wer den heißen Draht zum ersten Mal spielt, unterschätzt es meist, wie leicht die Schlaufe mit dem steifen Draht in Berührung kommen kann.

In einer einfachen Variante lässt sich der heiße Draht mit relativ wenig Material und etwas handwerklichem Geschick selber herstellen, auch mit Strom bzw. mit Batteriebetrieb. Ein wunderbares Spiel, um sich die Zeit zu vertreiben, wenn zum Beispiel während eines Zeltlagers der Regengott kein Einsehen haben will. Gleichzeitig bietet das Spiel als Bastelobjekt und auch später im Betrieb erste Einblicke in die Elektrotechnik. Dabei halten sich die Kosten für das notwendige Material mit rund 8 bis 9 Euro sehr in Grenzen. Für den „Strom“ wird lediglich eine 9 Volt Blockbatterie benötigt, deren Spannung so gering ist, dass keinerlei Gefahr besteht.

Bestens geeignet für Gruppen-Bastelarbeit

Das Spiel besteht aus verschiedenen Komponenten, deren Anfertigung jeweils separat erfolgt, um diese dann miteinander zu verbinden. So etwa der Sockel aus Holz, der zugleich die Befestigungsbasis für die weiteren Teile darstellt. Auch eine kleine Leiterplatte oder Platine gehört dazu, die mit den notwendigen Elektronikelementen bestückt und verlötet werden muss.

Ein gewisses Verständnis für Materialien wie etwa Leiterplatten, verschiedene Drähte und einfachen Komponenten aus der Elektrotechnik sind gute Voraussetzungen, um so einen heißen Draht anzufertigen. Ebenso hilfreich ist es, wenn schon einmal mit einem Lötkolben gearbeitet wurde, aber alles ist erlernbar. Unter einer entsprechenden Anleitung ist die Anfertigung des Spiels für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren geeignet.

Theoretisch lässt sich der heiße Draht auch viel größer realisieren, zum Beispiel mit Wasserrohren aus verzinktem Eisen und den dazugehörigen Verbindungsmuffen.

Nachfolgend noch ein Link zu einem PDF der technischen Uni Berlin mit einer sehr genauen PDF-Anleitung und einer ausführlichen Materialliste zum Basteln eines heißen Drahtes.

Februar 2025

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