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Mark Twain
Ein Spruch, welcher zum Nachdenken über die Erziehung anregt. Erziehungsbücher gibt es wie Sand am Meer und ebenso viele Meinungen über die richtige Erziehung. Von daher denke ich, dass es DIE Erziehung gar nicht gibt, sondern einfach viele verschiedene Wege und Möglichkeiten der Entwicklung.
Was viele vielleicht gar nicht berücksichtigen sind die Gründe der Erziehung. Warum muss ich jemanden anderen erziehen? Wohin will ich diesen Menschen erziehen? Dass er so wird wie ich meine er hat sein zu müssen? Beraube ich diesen Menschen nicht in seiner Entwicklung, sich entfalten zu können, seinen eigenen Weg zu erforschen, zu finden und zu gehen?
Wie bin ich eigentlich selbst erzogen worden? Hat mir das gefallen? Was würde ich besser machen? Mache ich es besser, oder trete ich in die Fußstapfen meiner Eltern und versuche denselben Erziehungsstil anzuwenden? Das wird oft der Fall sein, weil wir nichts anderes gelernt haben, oder besser gesagt: lernen durften. Denn schon Nietzsche sagte: „Die Eltern machen unwillkürlich aus dem Kind etwas ihnen Ähnliches - sie nennen das dann Erziehung“.
Das Zitat von Mark Twain ist sicherlich sehr provokant, aber vermutlich auch des Öfteren zutreffend. Dann nämlich, wenn die Erwachsenen sich auf den Standpunkt und Argumentation von „Erziehungsmaßnahmen“, oder aus „erzieherischen Gründen“ zurückziehen und versuchen mit der ein oder anderen Maßnahme dem Kind, dem Jugendlichen „Herr zu werden“.
Es ist der Versuch die eigene Meinung über die Erziehung zu verteidigen. Das Zulassen von „eigenen Wegen“, das Zulassen „sich ausprobieren zu wollen“, das „Aufbegehren der Jugend“ wird vielfach versucht zu unterbinden. Nicht selten auch deshalb, weil der Erwachsene Angst hat seine „Machtposition“ und „Rolle als guter Erzieher, der alles im Griff hat“ zu verlieren.
Manchmal würde da allerdings auch helfen sich einfach mal wieder an seine eigene Jugend zurückzubesinnen und mehr Gelassenheit an den Tag zu legen.
Erziehung kann auch sein: zuschauen und sich freuen. Permanentes Eingreifen, Reglementieren, Zurechtweisen macht dem Kind nur Angst, verhindert die Entwicklung und Selbstständigkeit.
Helfend und beratend der Jugend zur Seite stehen, das wäre der Weg und nur dann eingreifen, wenn es zum Schaden anderer oder des Kindes käme. Eigene Erfahrungen sind die besten Erfahrungen – und nur dadurch lernt das Kind, der Jugendliche am Meisten.
Februar 2015
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