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Die Beziehungsfähigkeit schafft Freundschaft.
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Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.
Wilhelm von Humboldt
Der Mensch ist ein soziales Wesen! Ohne soziale Beziehungen ist ein Mensch verloren, fühlt sich krank und wird krank werden. Es machen sich Ängste, Einsamkeit, Mutlosigkeit und Depressionen breit.
Ich kann mich über solche Leute aufregen, die einen Menschen in einer depressiven Lebenssituation als „krank“, als „sonderbar“ bezeichnen, sich von diesem abwenden, dafür aber jeden Sonntag in die Kirche rennen.
Oder den anderen Menschen als „Christ mit zu wenig Glauben“ aburteilen. Ausgrenzung und Verurteilung zerstört die Verbindung. Ich wünsche diesen Menschen viel Glück in ihrem Glauben. Es ist auf jeden Fall kein Glaube, der verbindet, der Beziehung schafft und sich für den Menschen (am Wegesrand) interessiert. Das hat Jesus zum Beispiel ganz anders gesehen und auch anders gehandelt.
Die eigene Angst, die Unsicherheit auf den anderen zuzugehen, sich selbst zu öffnen und dem anderen Vertrauen entgegenzubringen macht es jedem unmöglich eine Beziehung und ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Vertrauen missbraucht wurde, dass Dinge die man jemandem anvertraut hat weitergegeben wurden. Diese Angst vor dem anderen verhindert eine Beziehungsaufnahme.
Wenn jemand schon mal enttäuscht wurde, wird die Beziehungsaufnahme für die alten bzw. auch neuen Beziehungen erschwert bzw. gestört sein. Stattdessen begibt sich derjenige in einen Rückzug, schottet sich ab. Die Folgen sind verstärkte Einsamkeit, Schuldgefühle, Unsicherheit, Mutlosigkeit und münden in eine Depression.
Beziehungen zum Anderen machen das Leben lebenswert. Um das Beziehungen, Verbindungen und Freundschaften entstehen bedarf es Vertrauen, einer gegenseitigen Verbundenheit und vor allem Interesse für den anderen. Denn ohne wirkliches Interesse für den anderen wird die Verbundenheit kaputt gehen.
Und genau in diesem Interesse liegt das Geheimnis einer Verbindung. Wer nur sich selbst sieht, den anderen aber nicht im Blick hat, sich null für den anderen interessiert, da kann ja auch keine Beziehung – eine funkende Verbindung entstehen. Sich verbunden fühlen und Verbundenheit zeigen – das macht das Miteinander aus, macht das Leben lebenswert, macht das Leben, macht die Beziehung so wertvoll.
Und wer es schafft, dass eine gestörte Beziehung wieder zu einer guten Verbindung wird, der wird merken, wie das Leben wieder an Wert gewinnt.
Welche wertvollen Verbindungen zu anderen Menschen hast Du, dass Dein Leben wertvoll macht?
Wo bestehen Störungen, wenn ja warum? Über welchen Schatten müsstest Du springen um eine gestörte Beziehung wieder zu einer funktionierenden Verbindung werden zu lassen?
Warum fällt es Dir schwer Beziehungen aufzunehmen? Was hindert Dich?
Haben Deine Gruppenmitglieder (oder Schüler) eine Verbindung zu Dir? Oder schottest Du Dich da ab?
Wie zeigst Du Interesse für deine Gruppenmitglieder (oder Schüler)? Oder sind das für Dich nur „Nummern“? Interessierst Du Dich für deren Lebenssituation, Gefühle und Nöte? Kennst Du deren Geschichte und versuchst diese zu verstehen? Wie beziehungsfähig bist Du?
Wenn Du den anderen kennenlernen möchtest (dich für diesen Menschen überhaupt interessierst), dann wirst Du auch ihn und seine Reaktionen, sein Verhalten verstehen lernen. Und dann wird auch eine Beziehung entstehen können.
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