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Motivation

Motivation / Bild Nr. 58385887
Motivation: Lob, Anerkennung und Aufmunterung
©: by Oliver Boehmer - bluedesign® - Fotolia

Motivation ist – laut Lexikon - die Verursachung eines Verhaltens

Das Thema Motivation kann ganze Bibliotheken füllen. Von daher hier nur ein kurzer Aufriss des Themas und ein paar Gedanken, wer, wie, durch wen und was motiviert wird.

Warum macht man etwas (z.B. Jugendarbeit)?

  • Weil es dafür (keine) Kohle gibt?
  • Weil es Freude macht?
  • Weil es „IN“ ist?

Woran liegt es, dass Du Deine Gruppenmitglieder nicht motivieren kannst?

  • Weil Du nicht motivieren kannst?
  • Weil Du selber keinen Bock hast?
  • Weil die Gruppenmitglieder keinen Bock haben?

Warum gelingt es manchen Gruppenleitern besser und manchen gar nicht, ob eine Gruppe mitzieht? Wie kann es sein, dass es Gruppen gibt, die tagelange Wanderstrapazen auf sich nehmen, auf hartem Steinboden, oder bei Wind und Wetter unter freiem Himmel übernachten und andere Gruppen kaum hinter dem Ofen vorzulocken sind?

Ich denke, dass das etwas mit Vertrauen, Akzeptanz, Einsatz und einer gehörigen Portion Begeisterungsfähigkeit und Motivationsfähigkeit zu tun hat. Ja und wenn es Dir nicht gelingt ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen, dann wird es Dir auch nicht gelingen jeden in Deiner Gruppe zu motivieren.

Motivieren bedeutet im Lateinischen „bewegen“. Du musst bewegen können, Du musst bewegt werden, Du musst Dich selber bewegen lassen um andere bewegen zu können.
Von daher befassen wir uns hier mit den drei Rollen

  • I. Du als Verantwortlicher in der Jugend- und Gemeindearbeit musst Deine Jugendleiter(Innen) und Mitarbeiter(Innen) motivieren können.

  • II. Du als Jugendleiter in der Jugend- und Gemeindearbeit musst motiviert sein.

  • III. Du als Jugendleiter in der Jugend- und Gemeindearbeit musst Deine Gruppe motivieren können.

I
Du als Verantwortlicher in der Jugend- und Gemeindearbeit musst Deine Jugendleiter(Innen) und Mitarbeiter(Innen) motivieren können.

Gar nicht so einfach. Es ist jedoch unabdingbar die Kräfte zu wecken, die in Mitarbeitern stecken. Geld gibt es ja in der ehrenamtlichen Jugendarbeit keins. Geld würde auch nicht motivierend sich auswirken, allerhöchstens „mobilisierend“. Was sind nun die Motivationsfaktoren, die Du einsetzen kannst?

  • Ziele:

    Ein gesetztes Ziel erzeugt Erfüllungskräfte. Je klarer und attraktiver das Ziel ist, um so höher wird sich die Motivation ergeben, dieses Ziel unbedingt erreichen zu wollen. Eine zu hohe Messlatte (Überforderung), wie eine zu niedrige Messlatte (Unterforderung) wären jedoch absolute Motivationskiller.

  • Feedback:

    Ein positives Feedback spornt an, aber auch eine gut vermittelte und begründbare (positiv verpackte) Kritik bzw. Empfehlung, sollte gegeben werden.

  • Verantwortung:

    Delegiere Verantwortung an Deine Mitarbeiter. Das ist ein Vertrauensbeweis und zugleich Motivationsfördernd.

  • Kleine Gesten:

    kleine Gesten, wie ein Danke, ein kleines Geschenk als Anerkennung, ein Geburtstagsgruß kommen an.

  • Erfolg sehen:

    lass Deine Mitarbeiter den Erfolg sehen und am Erfolg teilhaben. Ohne Erfolgsaussichten, oder ausbleibende Erfolgserlebnisse, wird die Motivation nachlassen.

  • Vorbild:

    wer andere zu irgendetwas motivieren will, der muss selber motiviert sein. Mitarbeiter schauen sehr genau hin – wer selbst kein Vorbild ist, kann auch die Mitarbeiter nicht motivieren, ihre Arbeit „vorbildlich“ zu tun.

  • Spielräume:

    nicht alles muss so laufen wie eh und je und nach einem genau festgeschriebenen Muster. Lasse Deinen Mitarbeitern die Spielräume und Entscheidungsfreiheiten ihr Ziel zu erreichen. Viele Wege führen nach Rom!

  • Veränderungen zulassen:

    Wenn etwas seit Jahr und Tag immer gleich abläuft, ist das demotivierend. Deshalb – Tapetenwechsel. Routine ist ein Motivationskiller.

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Motivierte Jugendleiter in der Jugendarbeit motivieren die Jugendlichen
©: jogyx - Fotolia

II
Du als Jugendleiter in der Jugend- und Gemeindearbeit musst motiviert sein.

Die Motivation des jeweiligen Jugendleiters ist eine wichtige Voraussetzung um die Gruppe zu irgendetwas zu motivieren. Keine Gruppe lässt sich mitreißen, wenn der Gruppenleiter nicht motiviert ist. Die eigene Motivation ist daher wichtig.

Stelle Dir selbst ein paar Fragen und beantworte sie Dir ganz ehrlich

  • Wie geht es Dir gerade? Bist Du im Stress, leicht reizbar und müde? Eigentlich keine Zeit?

  • Oder bist Du voller Tatendrang und Energie?

  • Was erwartest Du konkret von der nächsten Gruppenstunde, oder der geplanten Freizeit, oder der geplanten gemeinsamen Aktion? Warum gehst Du dann hin? Warum machst Du da mit? Willst Du was erleben? Willst Du den Gruppenmitgliedern was vermitteln, oder nur einfach mit diesen zusammen sein?

Wie kann ich mich nun zu etwas motivieren, wenn ich absolut keinen Bock (mehr) habe?

Solltest Du also gerade keine so große Motivation verspüren, dann mache Dir mal Gedanken was Dich motivieren könnte, bzw. warum Du Dich motivieren lassen kannst/konntest.

Was motiviert Dich?

  • eine tolle Gemeinschaft mit Action, Fun, Party, Pizza, Spaß, Sport und Spiel

  • viele Leute (die aus Deiner Gruppe, die Teilnehmer der Freizeit, die Konfirmanden und Konfirmandinnen, die anderen Mitarbeiter(Innen))

  • eine entsprechende Anerkennung und wenn „was zurückkommt“ (Geben und Nehmen!)

  • weil Du ehrgeizig bist und etwas fertig bringen möchtest,

  • weil Du (einem) Menschen etwas Gutes tun willst und weil es Spaß macht mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten

  • weil Du von etwas überzeugt bist und weil Dich etwas (an)treibt

  • weil Du jemanden/Leute kennenlernen willst

  • weil Du was schaffen möchtest, den Stress und das Chaos liebst und Herausforderungen suchst

  • weil Du Dich einfach ZuHause fühlst, Entspannung und Gemeinschaft suchst

Sofern das ein oder andere nicht zutrifft, wird Deine Motivation –je nach Gewichtung der Faktoren- niedriger ausfallen. Vielleicht fallen Dir auch noch ein paar weitere Dinge ein, die Dich motivieren.

Was hindert Deine Motivation?

  • Du bist müde, ausgepowert und kannst Dich zu nichts aufraffen.

  • Andere Interessen sind aufgetreten, eine Freundin/ein Freund vielleicht. Oder die Schule, das Studium, der Beruf nimmt Dich so in Beschlag, dass Dir die Kraft und die Motivation fehlt, Dich auch noch um Deine Gruppe zu kümmern.

  • Die Gemeinschaft, die Leute wirken nicht (mehr) motivierend auf Dich – irgendwie ist die Luft raus – früher war alles besser (dieser Satz hört man seit Generationen, dürfte aber eigentlich nicht zutreffend sein, denn sonst würden wir in der Steinzeit landen)

  • Du stehst alleine da und siehst einen riesigen Berg vor Dir. Das ist manchmal schon deprimierend, aber soll man deshalb aufgeben? Bei manchen erzeugt das aber auch gerade das Gegenteil: „Jetzt erst recht“, oder „Augen zu und durch“, oder „jetzt wird in die Hände gespuckt und geackert“.

Tipp

  • Teile Dir die Zeit ein und überlege Dir kleine Schritte

  • Plane die einzelnen Schritte und gehe diese konsequent an

  • Versuche Mitstreiter zu finden, aber plane auch ein, dass Du keine findest

  • Halte Dir immer eine Rückfallposition offen (Alternativen ausarbeiten und im Notfall einsetzen)

III
Du als Jugendleiter in der Jugend- und Gemeindearbeit musst Deine Gruppe motivieren können.

motiviere Deine Jugendlichen / Bild Nr. 42968592
motiviere Deine Jugendlichen
©: paolo pagani - Fotolia

Wenn Du Deine Gruppe zu irgendeiner Sache motivieren willst, dann musst Du Dir ein paar Gedanken über die Gruppe und die jeweiligen Gruppenmitglieder machen. So kannst Du Dich leichter auf die Gruppe einstellen und um einiges besser Motivierend wirken.

Was erwarten die Teilnehmer von Dir, von dem Programm, von der Freizeit? Manches sind vielleicht auch Erwartungen, die sich eher im Unterbewusstsein abspielen.

  • Gemeinschaft?

  • Über Themen reden können? soziales Verhalten lernen?

  • Akzeptanz?

  • In Ruhe gelassen zu werden?

  • Vertrauen?

  • Action, Abenteuer, Erlebnisse, Bestätigung, Grenzen erleben

  • In welcher Stimmung befinden sich die Teilnehmer? Sind sie müde und lustlos? Oder unternehmungslustig? Was geht gerade ab? Was ging zuvor ab? Das so genannte „Blitzlicht“ würde hier zum Einstieg helfen. Jeder darf sagen, wie er/sie gerade so drauf ist, was einen gerade beschäftigt etc.

Überlege Dir anschließend die Pannen, die Dir während einer Gruppenstunde begegnen können.

Panne Nummer 1:

Du bist motiviert, hast alles gut vorbereitet die Teilnehmer haben aber keinen Bock mitzumachen. Da hilft nur eins „Flexibilität“, „Spontanität“ und „Improvisation“. Super wäre es natürlich, wenn Du ein entsprechendes Ersatzprogramm parat hast, oder Dein Programm kurzfristigst anpassen oder umstellen kannst. .

Panne Nummer 2:

Die Gruppe freute sich auf ein Programmpunkt, aber Du hattest keine Zeit oder keine Lust (fehlende Motivation) etwas vorzubereiten. Wer und was reißt nun das Programm noch rum? Vielleicht gibt es einen anderen Jugendleiter, der etwas motivierter ist wie Du und den Programmpunkt übernimmt, oder Du kannst Dich trotzdem noch überwinden das Programm wie geplant durchzuziehen.

Panne Nummer 3:

Du bist nicht motiviert, die Teilnehmer sind nicht motiviert. Niemand kann motiviert werden. Soll ja mal vorkommen. Tja dann – einfach wieder alle nach Hause gehen.

Panne Nummer 4:

Alle sind motiviert: ist eigentlich keine Panne sondern Spitzen-Klasse. Um dass alle motiviert bleiben für etwas Auflockerung, Abwechslung und Spannung sorgen. Wir wollen ja nicht, dass es doch noch jemanden gibt, dem plötzlich die Motivation fehlt.

Welche Möglichkeiten bestehen nun, die Gruppe bzw. den Einzelnen zu motivieren?

Ein Patentrezept gibt es natürlich nicht. Vieles hängt mit Erfahrung zusammen und wird auch mit der Zeit sich entwickeln.

  • Emotionen ansprechen und begegnen, das heißt reagiere auf die jeweilige Stimmung innerhalb der Gruppe, begegne jedem persönlich. Die Gruppe muss lernen mit Emotionen umgehen zu können. Das fördert den Zusammenhalt der Gruppe in sich und verstärkt die Bindung zu Dir als Gruppenleiter. Zudem zeigst Du Verbindlichkeit und Nöte, Ängste und Bedürfnisse des Einzelnen lassen Dich nicht einfach kalt. Das merken die Jugendlichen.

  • Überfordere die Gruppe nicht. Es gibt Gruppen die sind erst ganz neu am Entstehen. Manch andere Gruppen existieren schon seit Jahren. Die Gruppe muss sich jeweils finden und gemeinsam wachsen. Passe daher die Motivation an die Gruppensituation/Phase an.

  • Je höher der Nutzen, je klarer das Ziel – desto höher die Motivation. Ein Wettkampfabend lässt sich leichter durchführen, wenn für den Sieger ein Preis winkt. Warum ansonsten sich anstrengen. Eine Wanderfreizeit ohne genau festgelegte Übernachtungsplätze ist vielleicht für den ein oder anderen auch motivierender, weil das Abenteuer lockt. Gut es gibt auch immer welche, die alles ganz genau geplant haben wollen.

  • Lasse eine klare Linie und Struktur erkennen. Fasse Ergebnisse zusammen und mache dadurch die Linie und Struktur deutlich. Wenn keiner zum Schluss kapiert hat um was es geht, dann fehlt die Motivation etwas zu tun, oder nochmals wiederzukehren.

  • Delegiere Aufgaben an Deine Gruppenmitglieder, übertrage Verantwortung. Vielleicht lassen sich die etwas älteren Teilnehmer auch als Stationenhelfer einsetzen. Das sind wichtige Erfahrungen und die Teilnehmer erleben plötzlich einen Rollenwechsel. Ein demotivierter Teilnehmer kann so plötzlich motiviert werden.

  • Klare Regelungen sind motivierend, unklare Regeln oder gar keine sind demotivierend, vor allem in den Fällen, wenn anschließend eine unerwartete oder ungerecht empfundene Reaktion erfolgt.

  • Probleme sollten angesprochen werden. Das „Zuhören können“ ist dabei wichtig.

  • und im Übrigen gelten die Punkte unter Punkt Römisch I.


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