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Es geht um eines der grundlegendsten Prinzipien des Lebens, das Prinzip der ständigen Veränderung. Alles im Leben unterliegt diesem Prinzip. Die Evolutionstheorie drückt es so aus: Was nicht wächst und gedeiht, das geht ein und stirbt ab. Wenn eine Pflanze oder ein Lebewesen kein Nutzen mehr für die Evolution hat, dann wird es nicht mehr lange existieren. Es ist ähnlich beim Menschen, wenn er nicht mehr wächst, dann fängt er an zu stagnieren und geht innerlich immer mehr ein. Es ist also ein wirklich wichtiger und elementarer Prozess zu wachsen. Das Leben ist in einem ständigen Wandel und um als Mensch mitwachsen und sich der Situation immer wieder erneut anpassen zu können, muss der Mut aufgebracht werden kleinere und auch größere Risiken einzugehen. Leider funktioniert unsere Gesellschaft aber nicht so, wie es für unseren Geist gesund wäre. Es wird uns eine vermeintliche Sicherheit propagiert das wir keine Veränderung bräuchten, es herrscht ein stetiger Konkurrenzdruck, unsere Fehler werden uns immer wieder aufs Neue unter die Nase gerieben und gelobt wird auch nur sehr selten. Diese und andere Faktoren führen unweigerlich zu einer Entmutigung, diese trifft dann insbesondere die Kinder und Jugendlichen sehr hart.
Entmutigte und mutlose Kinder und Jugendliche
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Ein junger Mensch ist dann entmutigt, wenn er sich aus welchen Gründen auch immer nicht mehr traut Risiken einzugehen. Mit Risiken kann das Ansprechen von Klassenkameraden, das Nachfragen im Unterricht oder die Angst vor dem Kontern auf eine Bemerkung sein. Ein schönes Zitat besagt: Angst ist nicht die Abwesenheit von Furcht, sondern der Widerstand gegen die Furcht. Das trifft es exakt auf den Punkt, auch wenn wir Angst haben etwas zu tun, es trotzdem zu tun. Kinder müssen eine Resilienz aufbauen und trotz ihrer Angst ins handeln kommen. Denn die Angst werden wir Menschen niemals los, wir werden sie für immer haben. Wir müssen nur lernen damit umzugehen und sie als etwas Positives zu betrachten. Denn seine Angst zu durchbrechen ist meist der größte mögliche Schritt zu einer positiven Veränderung im eigenen Leben. Angst ist nichts negatives, sondern vielmehr ein Wegweiser für uns, uns in die richtige Richtung zu bewegen.
Es gibt mehr Leute die kapitulieren, als solche, die scheitern.
Henry Ford
Um zu erkennen ob einem Kind der Mut verlassen hat, ist es ganz wichtig genau hinzuschauen und vor allem gut zuzuhören. Wenn Kinder öfters Aussagen treffen wie, das wird doch eh nichts, damit brauche ich erst gar nicht anzufangen oder ganz einfach das kann ich nicht. Dann sollten die Alarmglocken anfangen zu schrillen und zwar laut. Denn wenn sich solche Aussagen wiederholen, ist das schon ein gefährliches Zeichen. Da steckt dann oft ein Glaubenssatz hinter, welcher umso stärker wird, umso länger er unbeachtet bleibt. Dieser kann weitreichende Folgen haben und das Leben des Kindes sehr beeinträchtigen. Anstatt das Leben ein Abenteuer sein zu lassen, wird es zum Kampf. Sobald Kinder also zu häufig Selbstzweifel und Sorgen über sich selbst äußern ist dringend zu Vorsicht geraten.
Auch kann man dieses Verhalten wunderbar erkennen, wenn Kinder in neue, für sie unbekannte Situationen geraten. Dort zeigt sich dann ob Kinder in der Lage sind auf Veränderungen aktiv zu reagieren oder ob sie sich passiv zurückziehen und abwarten. Wenn ein Kind bei neuen Erfahrungen auf Abstand geht und diese gar nicht erst zulässt, dann kann dies auch auf eine entmutigte Persönlichkeit schließen. Allerdings können auch andere Faktoren ein Grund sein, aber auch da sollte dann genauer hingeschaut werden. Sollte dies öfter vorkommen oder gar regelmäßig und es gibt keinen anderen Grund dafür, dann sollte dem Kind zur Liebe schnell eine Gegenmaßnahme getroffen werden. Der beste Weg wäre allerdings dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst so weit kommt.
Man benötigt keine Mutproben um Mut zu entwickeln
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Mut und Selbstvertrauen entwickeln und fördern
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Wer ein Ziel vor Augen hat, darf nicht mitten drin aufgeben... | ©: www.praxis-jugendarbeit.de
Um zu verhindern dass es zu dieser Situation überhaupt kommen kann, ist es wichtig zu wissen wie ein solches Verhalten entsteht. Kinder werden vor allem durch die vielen Sorgen die sich Eltern machen schon sehr früh in eine gefährliche Richtung gedrängt. Sie lernen in ihren ersten Lebensjahren vor allem durch das Nachahmen des Verhaltens ihrer Eltern und wenn diese sich ständig über ihre Kinder und andere Dinge Sorgen machen, ist es recht wahrscheinlich das ihre Sprösslinge dieses Verhalten übernehmen. Auch ist es so, dass wenn Eltern ihren Kindern gegenüber ständig Dinge äußern wie, das ist zu gefährlich, du bist noch zu klein dafür oder auch einfaches, das kannst du (noch) nicht, die Kinder ihren natürlichen Mut mit der Zeit verlieren werden. Ihnen wird suggeriert, dass sie dafür nicht genug sind und umso öfter sich das wiederholt, umso schlechter fühlen sich die Kinder bei neuen Erfahrungen und Veränderungen. In dem Satz, das kannst du (noch) nicht, steckt nämlich auch eine ganz fatale Aussage, welche sehr erschütternd für ein Kind sein kann. Ich traue dir das nicht zu, ist die versteckte Aussage in fast jeder Sorge um das Kind. Jedes mal wenn ein Kind ein Verbot bekommt, es zu sehr umsorgt oder bevormundet wird, dann kommt im Unterbewusstsein bei dem Kleinen an, ich traue dir das nicht zu.
Der nächste Aspekt der Mutlosigkeit ist Perfektionismus, also ein niemals erreichbares Ziel erreichen zu wollen. Viele Eltern drängen ihre Kinder aber genau dazu, sie wollen immer mehr ohne dabei die Fortschritte ausreichend zu loben. Ein solches Kind möchte dann in seinem Leben immer alles perfekt machen. Das hört sich zwar im ersten Moment ganz gut an, ist aber brand gefährlich. Denn so schön wie es sich auch anhören mag, es ist völliger Unsinn. Für die Kinder ist ihr Misserfolg damit schon vorprogrammiert, denn perfekt zu sein ist einfach unmöglich. Sie versuchen immer wider das Unmögliche, das ist utopisch und völlig unlogisch. Daraus entstehen dann Selbstzweifel, Mutlosigkeit und in manchen Fällen auch die völlige Resignation. Denn die neue Strategie der Kinder kann durchaus sein, durch Leistungsverweigerung nicht versagen zu müssen. Daher ist es ganz wichtig immer das bereits Erreichte zu würdigen und erst dann kann man noch ein wenig mehr fordern. Aber erst nachdem das vorhandene ausreichend gewürdigt wurde und auch dann bitte nicht zu viel auf einmal.
Eine weitere Möglichkeit in die Spirale der Mutlosigkeit zu geraten ist es verwöhnt zu werden. Verwöhnung fördert eine geringere Anstrengungsbereitschaft und stört das Lernen von Problembewältigungsstrategien. Gerade in jungen Jahren lernen Kinder unheimlich viel und auch gerade da, sollten sie lernen mit Herausforderungen umzugehen. Wenn dann ihre Eltern oder andere vermeintlich hilfsbereite Menschen ihnen aber ihre Herausforderungen abnehmen, können sie dies nicht selbst bewältigen und wachsen in dem Glauben auf, irgendwer löst ihre Probleme schon für sie. Damit fängt die Spirale an sich zu drehen und da wieder heraus zu kommen ist wesentlich schwieriger, als von Anfang an nicht bevormundet zu werden. Kinder müssen lernen, dass Erfolge zu haben einiges an Arbeit mit sich bringt und es in den seltensten Fällen von Anfang an leicht von der Hand geht.
Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.
Galileo Galilei
Eine der elementarsten, wenn nicht die elementarste Tugend im Leben ist den Mut zu haben etwas zu wagen, Risiken einzugehen. Wenn es eine Kraft im Leben gibt von der unser Lebensglück abhängig ist, dann ist es der Mut. Mut zu haben ist alles, denn ohne diese Kraft können wir eines unserer größten Bedürfnisse nicht erfüllen. Unser angeborener eigentlich unstillbarer Drang nach dem Unbekannten, die tief in uns verwurzelte Neugierde. Unsere Entdeckungslust und unser Interesse an dem Unbekannten sind zwei der größten Antriebsfaktoren in unserm Leben, denn ohne diese wäre das Leben eine sich ständig wiederholende Monotonie. Umso jünger wir sind, umso stärker ist dieses Bedürfnis noch ausgeprägt. Es wird dann nach und nach durch Erziehung, die Schule und das Gesellschaftssystem immer mehr zerstört. Wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen nun der Kraft des Mutes berauben, dann nehmen wir ihnen damit auch eines der größten Geschenke des Lebens, das des persönlichen Wachstums.
Wir sagen immer gerne, das Kind ist zwar ein bisschen schüchtern, aber das ist doch normal, denn es war schon immer ein wenig introvertiert. Das mag in manchen Fällen bestimmt auch stimmen, doch bei vielen ist es eine anerzogene und an erlernte Verhaltensweise. Der Motivationsforscher J.W. Atkinson hat in Bezug auf die Motivation des Menschen eine wichtige Unterscheidung getroffen. Er sagt, entweder handeln wir durch die Hoffnung auf Erfolg oder die Furcht vor Misserfolg. Von Natur aus sind wir erst einmal extrem durch die Hoffnung motivierte Wesen, das lässt sich am Beispiel eines Kleinkindes hervorragend nachvollziehen. Denn wenn wir durch die Furcht motiviert werden würden, warum gibt ein Kind auch nach dem hundertsten Versuch zu laufen nicht auf? Egal um was es sich handelt, Kinder sind außergewöhnlich stark motiviert. Ob es das alleinige Zähneputzen, das selbständige Anziehen oder die ersten Schritte sind, Kinder geben nicht auf, spätestens am nächsten Tag versuchen sie es erneut. Schaut man sich dann im Gegensatz dazu Jugendliche an, dann fällt einem sehr schnell auf, dass diese meistens nur noch schwierig zu motivieren sind. Sie geben im Schnitt recht schnell auf und suchen sich dann wieder etwas Neues. Das ist durchaus nicht verwunderlich, wenn man bedenkt was mit ihnen passiert ist. Im Laufe ihres Lebens entscheiden sie sich dann entweder mit diesem Manko zu leben oder es auszubessern, jedoch hätte dieses Hindernis sie erst gar nicht aufhalten müssen, denn natürlich ist das nicht.
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht.
Walter Bagehot
Ein Mutloses Verhalten erstickt man am besten sofort im Keim. Kinder die sich viele Sorgen machen und Selbstzweifel zeigen müssen unbedingt überzeugt werden, dass diese nicht der Wahrheit entsprechen. Wenn ein Kind zum Beispiel etwas nicht beim ersten oder zweiten Versuch hinbekommt, dann darf es nicht die Devise sein aufzugeben. Sondern vielmehr weiterzumachen und es zu schaffen. Damit meine ich nicht es sei Sinn und Zweck der Übung sein Kind zu irgendetwas zu zwingen, damit meine ich nur sie dürfen nicht ständig sofort aufgeben. Wenn Kinder Dinge immer wieder sehr schnell aufgeben wollen, dann ist das auch ein Signal für ein Muster der Mutlosigkeit. Besonders dann, aber auch im Allgemeinen ist es wichtig Kinder immer wieder zu ermutigen. Wenn sie scheitern oder ein paar Probleme mit einer Aufgabe haben, ist es wichtig sie nicht zu kritisieren, sondern ihnen Mut zu machen. Das kann man tun in dem man den Kindern zum Beispiel erzählt, dass man es selbst einmal nicht so schnell hinbekommen hat, es aber mit ein wenig Beharrlichkeit dann doch geschafft hat und sehr stolz darauf war.
Es ist also sehr wichtig wirklich zuzuhören, die Kinder zu motivieren und nicht sofort aufzugeben zu lassen, aber es darf natürlich auch nicht übertrieben werden. Wenn ein Kind erst Klavier lernen möchte und später dann wieder aufhören möchte , dann ist das völlig ok, wenn es diese Bitte immer wieder äußert, nur nicht schon nach der zweiten Bitte nachgeben. Kinder müssen lernen dass nicht alles immer dauerhaft Spaß machen kann und das Durststrecken auch mal durchgestanden werden müssen. Wenn dies nicht geschieht, dann bekommen die Kinder ganz schnell eine Mir-Egal-Einstellung und lernen nicht selbständig Herausforderungen anzunehmen und zu bestehen. Dabei dürfen die Kinder aber auf keinen Fall bevormundet werden, viel mehr muss ihnen der Sinn und Zweck erklärt werden. Kinder verstehen nicht durch Verbote, sondern nur einzig und allein durch Erklärungen. Denn wenn ein Kind wirklich selbst versteht was an einem Verhalten gut oder eben auch schlecht ist, dann werden sie ganz von alleine die richtige Wahl treffen. Kinder müssen zu selbstbewussten und selbst bestimmenden Persönlichkeiten werden und das können sie nur, wenn sie lernen zu verstehen. Dafür brauchen sie allerdings Gründe und keine Anweisungen.
Auch wichtig ist es, nicht zu viel zu fordern. Kinder sollten lieber lernen die Dinge in kleinen Schritten anzugehen. Denn da ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich größer durchzuhalten und es gibt viel mehr Erfolge. Wenn ein großes Ziel in viele kleine Etappenziele aufgeteilt wird, dann darf sich das Kind bei jedem kleinen Ziel und dann noch beim großen Endziel freuen. Das ist für das Kind eine Win-Win Situation. Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Punkt in Bezug auf das Umfeld und zwar das Verhalten der Umgebung. Ein in der Persönlichkeitsentwicklung sehr bekannter Spruch lautet: Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Dieser Spruch ist natürlich keine exakte Wissenschaft, aber es ist viel Wahres dran.
Wenn Eltern, Großeltern, Lehrer und alle in der näheren Umgebung dem Kind nicht auch vorleben, sein Leben mutig in Angriff zu nehmen, dann werden Kinder dieses Verhalten anfangen nachzuahmen. Wenn die Eltern zügellos essen, werden die Kinder es wahrscheinlich auch tun. Genauso ist es auch wenn sie ihre Eltern immer wieder aufgeben sehen, dann erachten sie dieses Verhalten als normal und erstrebenswert.
Insgesamt ist es wichtig ein gutes Vorbild zu sein, den Kindern immer wieder Mut zu machen, nicht zu viel zu erwarten und die Kinder nicht schon beim kleinsten Problem aufgeben zu lassen. Es ist aber auch wichtig Kinder selbstbestimmt entscheiden zu lassen was sie wollen und was sie lieber nicht tun möchten. Allerdings nur solange es im Rahmen bleibt und sie nicht schon eine entmutigte Persönlichkeit sind.
Gesichertes Abseilen aus 40 Metern: Zu Beginn kostet es Überwindung und Mut - und nach den ersten Schritten macht es Spaß,
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Kinder und Jugendliche in ihrer Entmutigung ermutigen nicht aufzugeben
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Ok, der Umgang mit entmutigten Kindern ist nicht ganz so einfach, denn wenn wir selbst entmutigt sind, wenn wir selbst nicht an uns glauben und selbst schnell am Aufgeben sind, dann wird es schwer fallen entmutigten Kindern eine Hilfe zu sein. Und entmutigte Kinder überhaupt als solche zu identifizieren ist fällt vielen auch schwer. Stattdessen wird da eher Faulheit, Trägheit, oder Loosertum diagnostiziert, aber die Entmutigung dahinter nicht erkannt.
Trotzdem und deshalb gerade ist es wichtig zu verstehen woher diese Entmutigung kommt, wie diese entstanden ist (Verwöhnung, Angst vor Kritik (du kannst das ja eh nicht), erlebte und permanente Niederlagen, schnelles Erfolgsdenken, …) und zu einer großen Mutlosigkeit (Das schaffe ich nie, das lerne ich nie, das kann ich ja eh nicht, hat ja keinen Sinn, das ist mir zu viel, ….) im Leben führen kann.
Letztendlich hat das Kind, der Jugendliche eine Einstellung gewonnen, dass in seinem Denken und in seinen Gefühlen sich eine negative Bewertung zu sich selbst aufgebaut hat, welches ihm unmöglich macht Mut zu fassen und an einer Sache dran zu bleiben.
Von daher ist es wichtig dem Jugendlichen Mut zu machen, ihn zu ermutigen an einer Sache dran zu bleiben, sich durch zu beißen und nicht beim ersten Problem gleich aufzugeben.
Niemand muss perfekt sein und es kommt auch nicht auf Höchstleistung an. Wenn Eltern extrem hohe Anforderungen an ihre Sprösslinge stellen, dann sollten wir das in der Jugendarbeit nicht gleich tun. Jeder so weit und so viel er kann und vielleicht noch ein bisschen mehr, aber keine Höchstleistungen. Denn da sind die nächsten Misserfolge schon vorprogrammiert. Denn die Angst vor dem Versagen kann so groß sein, dass man es schon gar nicht versucht. Lieber kleine Schritte anstreben, die zu schaffen sind und zu einem Erfolgserlebnis führen.
Niemand muss auf Anhieb und superschnell alles erledigt haben. Gerade, wenn es auf Anhieb nicht so schnell klappt ist das besser und die Kinder lernen dabei mehr, als wenn immer gleich alles funktionieren muss. Etwas Anstrengung ist ein wichtiger Lernfaktor. Wer das nicht lernt wird später sehr schnell entmutigt sein und aufgeben, wenn etwas nicht gleich klappt.
Jede Kritik, jede Schuldzuweisung, jedes Feedback wird von Kindern und Jugendlichen genauestens registriert. Dabei ist es egal, ob dies direkt, oder auch indirekt erfolgt. Die Kinder spüren, was der Erwachsene „von einem hält“ und was dieser dem Kind/Jugendlichen zutraut. Wenn das Kind permanente Kritik erlebt, zu spüren bekommt, dass die Bezugspersonen dem Kind nichts zutrauen führt dazu, dass das Kind sich am Ende selbst nichts mehr zutraut und völlig entmutigt wird.
nichts ist schlimmer für ein Kind oder einen Jugendlichen vor anderen bloßgestellt zu werden. Das sollten wir tunlichst in der Jugendarbeit vermeiden. Wer etwas ungeschickter ist, etwas langsamer ist und sich vielleicht auch deshalb nicht so viel zutraut, dem wird durch eine Bloßstellung noch der letzte Mut und Ansporn genommen sich anzustrengen. Und was hinzukommt, dass Kind fühlt sich als Versager.
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.
Lucius Annaeus Seneca
Sicherlich kann man Mut nicht herbeizaubern, aber in kleinen Schritten und mit viel Liebe und permanenter Ermutigung kann es gelingen.
Die nötige Selbstständigkeit kann das Kind, der Jugendliche lernen durch unser Zutrauen in das Kind/den Jugendlichen, durch das Verschaffen von Möglichkeiten Geschicklichkeit und Tätigkeiten einzuüben wird die Selbstsicherheit gestärkt und durch kleine Schritte werden erste Erfolgserlebnisse sichtbar und erlebbar.
Lassen Sie ruhig das Kind/ den Jugendlichen etwas ausprobieren und nehmen ihm nicht gleich alles aus der Hand, wenn es nicht so klappt wie Sie wollen. Jede abgenommene Arbeit oder Aufgabe, jede Hilfe kann dazu beitragen, dass das Kind sich immer weniger zutraut alleine etwas fertig zu bekommen bzw. zu lösen und kann dazu beitragen, dass Verwöhnung um sich greift – was letztendlich wieder zur Entmutigung führt.
Unser positives Feedback, das Fordern & Fördern bei gleichzeitiger Ermutigung dran zu bleiben und dem Kind was zutrauen wird dazu führen, dass das Kind seinen eigenen Weg findet, sich akzeptieren lernt, seine eigenen Fähigkeiten entdeckt und auch lernt, dass es sich lohnt an einer Sache dran zu bleiben, ohne sich (durch sich selbst, oder andere) entmutigen zu lassen.
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