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Wenn das Sozialverhalten gestört ist

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Sozialverhalten | ©: Luis Louro - Fotolia

Immer häufiger leiden Kinder und Jugendlichen an einer Störung des Sozialverhaltens. Sie verhalten sich aggressiv, dissozial und oppositionell. Natürlich ist nicht jeder Sprössling gleich sozial gestört, nur weil er mal ein paar Aggressionen hat. In der Entwicklung werden Grenzen ausgelotet, es wird erkundet, wie weit gegangen werden und welches Maß an Einfluss ausgeübt werden kann. Allerdings sollte sich dieses Verhalten nicht in übertriebenem Maße äußern und auch mit der Zeit immer weniger werden. Das ist jedoch nicht in jedem Fall gegeben.

Anzeichen für eine soziale Störung können aggressives Verhalten gegen Mensch und Tier, Betrügen, Diebstähle und die mutwillige Zerstörung von eigenem oder fremdem Eigentum sein.

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Sozialverhalten: Einflussfaktoren des sozialen Netzwerks | ©: doris_bredow - Fotolia

Sozialverhalten - Wie wir uns gegenseitig behandeln

Unser Sozialverhalten ist nichts anderes als die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen. Nehmen wir Rücksicht auf unsere Umgebung, können wir uns leicht in eine Gesellschaft einfügen und fühlen wir uns dabei wohl? Das sind die grundlegendsten Faktoren für ein gutes, soziales Miteinander. Aber auch ein wenig Egoismus ist dabei völlig in Ordnung und liegt im Rahmen. Dieser darf nur nicht in Narzissmus münden.

Ein gutes Sozialverhalten hat jemand, der Menschen hilft, die wirklich Hilfe brauchen, Menschen verteidigt, welche sich nicht wehren können. Einfach ein Mensch, der respektvoll und freundlich mit seinem Umfeld umgeht. Natürlich geht es nicht darum, sich immer und zu jeder Zeit perfekt zu verhalten. Wer verantwortungsvoll handelt und, auf seine Mitmenschen Rücksicht nimmt und nicht nur sich selbst und seine eigenen Vorteile sieht, der zeigt schon ein gutes Maß an sozialem Verhalten.

Hinweise auf antisoziales Verhalten

Wie können Eltern bei ihren Kindern erkennen, ob sie sich eventuell in eine antisoziale Richtung entwickeln? Und wie können sie dagegen steuern? Erste Hinweise wie übermäßiger Egoismus oder ein respektloser und rücksichtsloser Umgang wurden bereits genannt.

Weitere Faktoren, die auf eine Störung im Sozialverhalten hindeuten können, sind: Schulschwänzen, Wutausbrüche, Streiten und das Tyrannisieren von Mitmenschen. Auch können Symptome wie Magersucht, Schlafstörungen und Kontaktprobleme in diese Richtung deuten - schließlich sind sie Folgen von Störungen im Miteinander.

Gerade unsoziales Verhalten wie Gewalt und rücksichtsloser Umgang im Miteinander können nicht geduldet werden. Hier ist es wichtig, dass dem Kind klar wird, das es im Umkehrschluss ja auch nicht will, dass ihm so etwas passiert. Und es wäre schön, wenn es sich beim Mitschüler, beim Freund entschuldigt und den Schaden wiedergutmacht.

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Soziales Miteinander Lernen | ©: Jasmin Merdan - Fotolia

Pubertät und die Angst sich zu blamieren

Besonders in der Pubertät testen Jugendliche gerne ihre Grenzen aus und schauen, wie weit sie bei Erwachsenen (und auch bei Gleichaltrigen) gehen können. Das ist ein völlig normaler und gesunder Prozess. Jedoch bringt er, wie jeder weiß, so seine Schwierigkeiten mit sich. Auch in Bezug auf das Sozialverhalten ändert sich einiges. Auf einmal wird zum Beispiel das andere Geschlecht interessant, und das nicht nur als Spielpartner.

Diese Situation birgt viel Entwicklungspotenzial, aber auch ein hohes Risiko. Auf einmal wird es wichtiger, was andere von einem denken, und die Angst sich zu blamieren steigt. Wer sich unglücklicherweise in diesem heiklen Prozess häufig blamiert, fängt unter Umständen an, sich selbst auszuschließen. Ein reiner Selbstschutz. Dies führt zu einer Abgrenzung des Umfeldes und kann im Endeffekt auch zu einer sozialen Störung führen. Die Angst sich zu blamieren kann dann durch übermäßige Coolness kaschiert werden, oder im anderen Extrem der Jugendliche zieht sich zurück und meidet den Kontakt.

Mobbing - Wo liegt das Problem?

Früher nannte man es Beleidigen und Ärgern, heute nennen wir es Mobbing. Aber egal wie wir es nennen, es ist eine nicht zu unterschätzende, gefährliche Verhaltensweise. Was passiert, wenn ein Kind gemobbt wird? Entweder es hört weg und schließt sich aus, was zur Isolation führen kann. -Oder es kontert wortgewandt und die Sache ist erledigt, das ist der mit Abstand beste Weg – aber eher selten.

Als dritte Möglichkeit kann sich ein aggressives Verhalten zeigen. In diesem Fall könnte es passieren, dass das Kind lernt, Aggressionen und Gewalt als eine adäquate Lösung für das Problem zu betrachten. Sowohl die Isolation als auch der aggressive Weg können problematisch sein. Besonders, wenn so etwas öfter geschieht, besteht die akute Gefahr einer sozialen Störung. Aus diesem Grund muss Mobbing besonders an Schulen, aber auch von Eltern wesentlich ernster genommen werden. Es geht dabei nicht um ein paar dumme Sprüche, sondern vielmehr um die Essenz des Mobbings. Wenn Kinder nicht mit ein paar (verbalen) Angriffen umgehen können, dann ist eher etwas in der Erziehung schief gelaufen. Wenn ein Kind gelernt hat und darauf vorbereitet wurde, sich nicht über dumme Sprüche gleich aufzuregen, dann wird es damit ohne größere Probleme fertig. Was aber ist der Grund, wenn Kinder mit Mobbing nicht fertig werden oder sich durch andere Einflüsse anfangen abzugrenzen?

Aber auch derjenige, der mobbt hat offensichtlich ein soziales Problem. Er versucht seine eigenen Schwächen zu verbergen indem er seine Wut, eine eigenen Unsicherheiten, sein „Minderwertigkeitsgefühl“ am anderen auslässt. Der andere soll genauso leiden, wie er selbst. Nicht nur der gemobbte ist Opfer, eigentlich auch derjenige der mobbt. Denn dieser hat eigentlich ein gestörtes Verhältnis für ein gesundes Miteinander.

Es gibt immer einen Grund

Die Ursachen für ein solches Verhalten können in den unterschiedlichsten Schwierigkeiten liegen. Nicht selten auch in der Kombination mehrerer. Es ist dabei eine eindeutige Trennung zwischen den Geschlechtern zu erkennen. Bei Jungen liegt die Ursache eher außerhalb des Elternhauses, die Bezugsgruppe spielt eine große Rolle. Bei Mädchen liegt es eher in der Familie und dem Umgang dort miteinander. Natürlich gilt auch hier, wie so oft in der Psychologie: die Ausnahme bestätigt die Regel. Aber auch der Konsum von Drogen oder eine aggressive Bezugsgruppe können Gründe sein.

Prinzipiell können zwar die Bezugsgruppe oder auch eine Veranlagung in Form von Eigenschaften wie Temperament eine Rolle spielen, jedoch meist nur eine untergeordnete. In den meisten Fällen gibt aber die Erziehung den letztendlichen Ausschlag.

Bekommt ein Kind zu wenig Aufmerksamkeit, keine soziale Unterstützung und Hilfe bei psychologischen Problemen, dann ist eine antisoziale Einstellung fast schon vorprogrammiert. Wenn die Eltern desinteressiert sind, keine Zeit haben oder sich ständig im Stress befinden, dann ist die Gefahr schon sehr groß. Besonders gefährlich wird es, wenn Eltern an psychischen Krankheiten wie Depressionen oder ähnlichem leiden. Und auch, wenn die Eltern Drogen konsumieren oder gewalttätig gegenüber ihren Kindern sind, ist der Weg zu einer sozialen Störung fast vorprogrammiert. In diesen Fällen sind die Eltern kein gutes Vorbild für ihr Kind, jedoch nimmt das Kind sich dieses Verhalten trotzdem als Maßstab. Besonders Gewalt innerhalb der Familie ist gefährlich. Eine Untersuchung besagt, dass 25-40 % der gewalttätigen Eltern dieses Verhalten auf ihre Kinder übertragen. Fast 30 % der befragten Kinder wiederum sagten in einer Umfrage aus, schon einmal geschlagen oder sogar misshandelt worden zu sein. Zahlen, die zu denken geben.

Fazit - Die Erziehung entscheidet

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Erziehung der wesentliche Einflussfaktor für die Entwicklung des Sozialverhaltens ist. Selbstverständlich kommen auch andere Einflüsse hinzu, zum Beispiel aus dem Freundeskreis und anderen Personen im direkten Umfeld. Jedoch haben diese nicht einmal annähernd so großen Einfluss wie die Erziehung. Wenn ein Kind immer Unterstützung erfährt, genug Aufmerksamkeit bekommt und zu Hause ein harmonisches Umfeld hat, dann ist eine soziale Störung sehr unwahrscheinlich. Diese Faktoren sind natürlich nicht immer einfach zu gewährleisten, daher sollten Eltern sich ihrer großen Verantwortung stets bewusst sein.

Sozialverhalten und Jugendarbeit

Gerade in der Gemeinschaft kann das Sozialverhalten eingeübt werden. Das merken wir in jeder Jugendgruppe auf jedem Ferienlager, wie schwer das dem ein oder anderen fällt. Egoisten, Einzelgänger, verwöhnte Kinder, aggressive Kinder sind da anzutreffen, aber auch Kinder, die sich gut in die Gemeinschaft einbringen, auf den anderen zugehen können, helfen und unterstützend dem anderen gegenüber sich geben.

Rücksichtnahme, Teamfähigkeit, Kontakte knüpfen lernen, Mitarbeiten und was weiß ich noch viele weitere positive Eigenschaften können hier gelernt werden. Soziales Verhalten, Kontakt- und Teamfähigkeit kann man nur lernen und üben wenn man sich in die Gemeinschaft begibt. Daher ist die Jugendarbeit in den Vereinen für die Entwicklung der Kinder so wichtig und eine gute Ergänzung zur Erziehung im Elternhaus.

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