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Problem: manche Kinder verstehen wir nicht, haben keinen Zugang zu ihnen, sehen sie falsch, schätzen sie falsch ein. Warum?
Ich möchte einmal versuchen zu erklären woran das liegen kann.
Die Ursache, warum Du den anderen (den Schüler, das Gruppenmitglied, den Freizeitteilnehmer) nicht verstehen und keinen Zugang zu ihm findest hängt mit Deinem Menschenbild zusammen.
Schwierige Kinder verstehen lernen
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Denn Dein Menschenbild entscheidet über Dein Vorgehen: was Du sagt, was Du tust, wie Du reagierst! Und Dein Menschenbild ist entstanden aufgrund Deiner eigenen Erziehung durch Deine Eltern, Deine Erzieher, Deine Lehrer, Deine (früh-)kindlichen Erfahrungen.
Daher ist es ja so schwierig in der Erziehung den einen Weg zu finden und vorzugeben, welcher für alle passt! Den gibst nicht – das geht nicht!
Durch diese Erfahrungen hat sich in Dir ein Menschenbild geschaffen, in welchem Du
Im Umgang mit Kindern oder Jugendlichen sind also Deine Gefühle und auch Dein Handeln geprägt von diesem Menschenbild, von Deiner eigenen Erziehung, ob Du dies willst oder nicht.
Aber Du weist auch, dass jeder Mensch individuell – einzigartig und jeder Mensch anders geworden ist, zu dem geworden was er heute ist. Kein zweiter Mensch hat dieselben Erfahrungen wie Du hinter sich, denkt oder fühlt so wie Du. Da gibt es sicherlich mindestens winzig kleine Unterschiede, wenn nicht sogar große Unterschiede.
Und weil jeder Mensch anders ist fällt es so schwer den anderen Menschen zu verstehen. Aber wie kann es nun gelingen den anderen verstehen zu lernen?
Indem wir ihm gleichwertig begegnen – ganz einfach.
Indem wir unser wie oben beschriebenes Menschenbild in Frage stellen und kritisch überprüfen, so dass es gelingt den Mitmenschen als gleichwertig anzunehmen und versuchen ihn verstehen zu lernen.
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Innerhalb der Gesellschaft nimmt jeder Mensch eine unterschiedliche Rolle ein (Eltern, Lehrer, Chef, Kind, Mitarbeiter, …), hat verschiedene Aufgabe oder Funktionen, daher existieren auch unterschiedliche Rechte, Befugnisse und Bedürfnisse. Deshalb bedeutet Gleichwertigkeit auch nicht gleichzeitig Gleichberechtigung. Aber es heißt auch nicht, dass man sich über andere stellen soll, bedingungslosen Gehorsam fordern darf. Vielmehr soll es bei aller Unterschiedlichkeit Ziel sein einen Konsens zu finden.
Wem es gelingt auf gleicher Augenhöhe miteinander ein offenes Gespräch zu führen – wo niemand das Gefühl haben muss, der andere stellt sich über einen, dann herrscht Gleichwertigkeit.
Fazit: Die Kids wünschen sich ernstgenommen, nicht gegängelt und nicht bevormundet zu werden. Je nachdem wie DU selbst großgeworden bist, fällt es Dir dabei leichter oder schwerer dem anderen gleichwertig begegnen zu können. Wenn Du Dein eigenes Werte- und Menschenbild in Frage stellst und überprüfst und Dich selbst nicht mehr als das „non plus Ultra“ siehst, dann gelingt es Dir den anderen als gleichwertig zu sehen. Und ich bin überzeugt davon: dann entsteht eine Beziehung (ein Zugang) zum anderen und dadurch auch ein „Verstehen“.
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