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Angst vor der Blamage, vor dem Fehler, vor dem Versagen
Angst vor der Blamage, vor dem Fehler, vor dem Versagen
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Kennen Sie das? Können Sie sich bei einem oder mehreren dieser Aussagen wiederfinden? Kann schon sein, dass Sie sich selbst als „ziemlich unerschrocken“ einschätzen, aber gibt es nicht doch Situationen, wo Sie sich wiederfinden können?
ICH - als Lehrer, als Jugendleiter, als Erzieher:
- wie stehe ich da?
- Angst sich nicht durchsetzen zu können!
- Angst sich vor den Kids zu blamieren!
- Angst sich vor den anderen zu blamieren
- Angst sich vor den Eltern zu blamieren
- Angst etwas nicht hinzubekommen
- Angst vor dem Versagen
- Angst, dass eine Gruppenstunde/Schulstunde in die Hose geht
- Angst schlecht vorbereitet zu sein
- Angst unsicher zu sein
- Angst eine Aufgabe nicht stemmen zu können
- Angst verurteilt zu werden: weil ich eine andere Meinung haben, weil ich etwas anders mache, weil ich anders entscheiden würde
Ich als Schüler:
- Angst vor der Klasse zu stehen
- Angst eine schlechte Note zu schreiben
- Angst schlecht bewertet zu werden
- Angst etwas nicht zu können
Jeder war mal selbst Schüler und kennt diese Situationen. Und je nach Lehrer oder Klassensituation konnte und kann und konnte man sich blamieren. Und je nachdem wie die Eltern bei einer schlechten Note reagieren ist die Angst groß mit einer schlechten Note nach Hause zu kommen.
Ich als Arbeitnehmer, als Chef:
- Angst vor den anderen
- Angst schlecht dazustehen
- Angst zu versagen
- Angst etwas nicht zu wissen
- Angst ....
Auch die Situation im Geschäft, am Arbeitsplatz kann je nachdem mit welchen Menschen man es zu tun hat zu Situationen führen, in welchen wir unsicher sind, ja gar Ängste vor dem Versagen, vor dem „blöd und dumm dastehen“ haben. Manchmal Ängste vor dem Chef, aber auch vor den Kollegen/Kolleginnen.
Fragen:
- Woher kommt diese Angst?
- Woher kommt diese Angst vor dem Versagen?
- Woher kommt diese Angst etwas nicht zu können?
- Woher kommt diese Angst dass die anderen besser sind?
- Woher kommt die Angst vor dem Ausschluss?
Können diese Ursachen der Angst in einem, oder mehrere dieser Antworten liegen?
Mögliche Antworten woher die Angst kommt:
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) kritisiert (kritisiert, geschlagen, bestraft, ausgelacht, ...) wurden
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) zurechtgewiesen wurden
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) als dumm bezeichnet wurden
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) als faul bezeichnet wurden
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) ausgelacht wurden als wir eine Antwort nicht wussten
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) ausgelacht wurden als wir etwas nicht konnten
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) als Versager, Nichts-Könner bezeichnet wurden
- weil wir (irgendwann einmal oder oft) ausgeschlossen wurden (die Eltern sperrten das Kind ein, redeten mit dem Kind nicht mehr, ...)
- weil wir nun selber glauben: ich kann nichts, ich bin nichts
Fazit:
Jugendarbeit als angstfreie Zone: sich ausprobieren, ohne
kritisiert zu werden, ohne sich zu blamieren, ohne als Versager
dargestellt zu werden - weil der Mensch, das Kind, der Jugendliche
was zählt | ©: www.praxis-jugendarbeit.de
Die Ursachen der Angst sind vielfältig und beruhen auf den unterschiedlichsten Erfahrungen. Nicht jeder kann die eine oder andere Angst des anderen verstehen, manche einer kennt nicht einmal seine eigenen (eigentlichen, ursächlichen) Ängste.
Trotzdem beeinflussen die gemachten Erfahrungen unser Tun, unsere Entscheidungen - und wenn man es einmal näher untersuchen würde, geschieht vieles aus lauter Angst, bzw. vieles geschieht vor lauter Angst auch nicht.
Die Angst vor dem Anderen
- verhindert ein Miteinander,
- verhindert gut zu leben,
- verhindert auf den anderen zuzugehen,
- verhindert, dass es einem selbst besser geht.
Umsetzung Jugendarbeit als angstfreie Zone - blamieren erlaubt
- niemand braucht Angst haben sich zu blamieren
- jeder darf so sein wie er ist und sich einbringen, so wie er kann
- jeder darf sagen was er denkt ohne Angst zu haben, dass es falsch ist oder negativ kommentiert wird
- jeder darf sich ausprobieren und Fehler machen
- es gibt kein dumm oder gescheit
- es gibt kein oben oder unten
- es gibt kein gläubig oder ungläubig
- es gibt kein Ausschluss, kein aussortieren
weil der Mensch, das Kind, der Jugendliche was zählt.
Dezember 2014
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