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Blindenspiele
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Erst kürzlich habe ich bei einem Themenabend zum Thema „Blind sein – blind durchs Leben“ ein paar „Blindenspiele“ mit eingebaut.
Die Blindenspiele machen eins deutlich: wenn wir nichts sehen, dann müssen wir uns aufs Hören und Tasten verlassen. Dabei sind wir auf die Hilfe anderer angewiesen, oder wir haben einen besonders guten Orientierungs- und Raumsinn entwickelt und finden uns einigermaßen alleine zurecht.
Bei so einem Spielabend zum Thema Blindenspiele werden diese Eigenschaften besonders gefordert:
Vertrauensspiel: durch ein Minenfeld blind von einem Partner geleitet werden.
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Im Gruppenraum bzw. abgegrenzten Spielfeld werden Papierschnipsel oder ähnliches auf dem Boden verstreut ausgelegt. Diese stellen ein Minenfeld. Ein Mitspieler muss nun mit verbundenen Augen blind durch das Minenfeld finden, ohne eine Mine zu berühren. Ein Mitspieler gibt Anweisungen vom gegenüberliegenden Spielfeldrand. Variante: Mehrere Blinde müssen durch das Minenfeld geführt werden. Jeder Blinde hat einen Partner, welcher Anweisungen gibt. Dabei ist er erschwerend nur die Stimme des eigenen Partners herauszuhören und auf dessen Anweisung zu hören.
In 5 Meter Entfernung befindet sich ein Stuhl. Mit verbundenen Augen muss nun von einer Startlinie jeweils nacheinander unter jedes Stuhlbein eine Büchse gesteckt werden. Variante: wenn mehrere Blinde gleichzeitig zu ihrem jeweiligen Stuhl starten wird es besonders schwer immer den eigenen Stuhl wiederzufinden und nicht aus Versehen den Stuhl des Gegners mit einer Büchse zu versehen. Man kann die Stühle irgendwie markieren, die Gruppenmitglieder können durch Zurufe Hilfestellung geben etc.
Es wird ein Hindernisparcours aufgebaut. Dabei muss man blind über Flaschen, gespannte Schnüre, oder unter Schnüren hindurch den Weg zurücklegen. Je nach Schwierigkeit kann man dieses Spiel ohne Hilfestellung durchführen, oder ein Partner gibt jeweils Anweisungen was genau zu tun ist.
Es wird ein einfacher Weg mit Schnüren, Brettern oder ähnlichem markiert. Zunächst wird der Weg abgegangen und man versucht sich den Weg einzuprägen. Anschließend wird versucht den Weg blind zurück zulegen ohne den Weg zu verlassen, oder ein Hindernis zu berühren.
Eigentlich ähnlich dem vorherigen Spiel, nur viel schwieriger und ohne Anweisung nicht zu bewerkstelligen.
Auch hier ist es die Aufgabe einen Hindernisparcours abzulaufen. Nur es werden keine Anweisungen erteilt, sondern mit Hilfe eines „Blindenstabes“ (Stab, Besenstiel o.ä.) muss der Parcours absolviert werden.
Unterhemd, Hemd, Jacke, Hose, Socken blind anziehen
Wer schafft dies am schnellsten, so dass auch alle Knöpfe korrekt sitzen und auch nichts falsch herum angezogen wurde?
Mit Lanze Luftballon zerplatzen lassen
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In 5 Meter Entfernung wird ein Luftballon aufgehängt. Mit verbundenen Augen muss man nun diesen Ballon mit einer Lanze zerstören. Dabei gibt ein Mitspieler Anweisungen. Das Spiel geht auf Zeit. Nicht erlaubt ist mit der Lanze nach dem Ballon zu schlagen, sondern der Ballon muss mit der Spitze getroffen werden. Alternative: es wird ein Ringt aufgehängt, welcher mit der Lanze getroffen werden muss.
Dieses als KIM-Spiel bekannte Spiel kommt immer wieder gut an. Das Tasten und Riechen wird hier besonders gefördert. Gegenstände können sein: Legosteine, Spielzeug, Nagel, Hammer, Tannenzapfen, Stein, Ei, Kamm, Geldstück etc etc. Zum Riechen: Pfeffer, Senf, Erde, Essig, Muskat oder andere Gewürze, etc etc
Wer kennt wie gut seine Gruppenmitglieder? Mit verbundenen Augen die Waden, oder das Gesicht von Gruppenmitgliedern richtig erkennen können. Wer kann die meisten Namen richtig nennen?
An einem Mitspieler werden an den Klamotten 10 Wäscheklammern befestigt. Wie schnell gelingt es dem Partner die 10 Klammern zu finden?
Allen Mitspielern werden die Augen verbunden. Nun werden Paare genannt, die sich dann blind finden müssen. Wie lange dauert es bis sich alle gefunden haben?
2 blinde Gegner bekommen jeweils eine zusammengerollte Zeitung oder ein Handtuch in die Hand. Beide müssen mit der anderen Hand einen Tisch berühren. Auf Kommando müssen beide nun versuchen mit dem Tuch den Gegner zu schlagen. Ziemlich lustig. Wer kann dem Gegner als erster einen Schlag versetzen?
Mit verbundenen Augen sitzen die Kandidaten an einem Tisch. Nun muss jeder sich ein Brot schmieren mit Butter, Marmelade oder Honig und essen. Zudem aus einer Karaffe sich Tee oder Wasser in einem Becher eingießen und trinken. Alternative: erschwerend das Ganze dann auf einem Tablett als Kellner einem Mitspieler bringen und servieren.
Ein Kandidat sitzt mit verbundenen Augen auf einem Stuhl. Unter dem Stuhl befindet sich ein Schlüsselbund. Aufgabe ist es nun, dass sich ein Freiwilliger an den Stuhl anschleicht und versucht unbemerkt den Schlüsselbund zu ergattern. Der Blinde darf mit einer zusammengerollten Zeitung nach dem Dieb schlagen. Alternative: Aber er hat nur 3 Versuche.
Blind durchs Leben finden ist nicht einfach. Wer blind durchs Leben läuft, der wird mal hier – mal dort anecken. Wer Hilfe ausschlägt, wer Freunden nicht vertrauen lernt, der wird ganz schön alleine dastehen, sich auch irgendwann orientierungslos und alleine vorkommen.
Wer hat diese Sprüche nicht schon mal gehört: „blind auf einem Auge“, oder man rennt „blindlings ins Verderben“?
Vertrauen lernen, sich helfen und führen lassen sind genauso wichtig, wie auch Fähigkeiten zu entwickeln, die „die eigene Blindheit“ überwinden helfen. Nicht jeder kann alles. Trotzdem können wir uns zurechtfinden und müssen auch nicht alles können müssen. Und wir müssen lernen uns auch mal helfen zu lassen, denn ansonsten verirren wir uns blindlings.
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