Quelle: www.Praxis-Jugendarbeit.de | 3000 Spiele, Andachten, Themen und Ideen für die Kinder- und Jugendarbeit
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Das folgende Seminarskript wurde von Ralph Wagner zur Verfügung gestellt. Er hat eine sehr umfangreiche Homepage mit lauter Andachten zu Filmen. Wer also einen fetzigen Filmabend für seine Gruppe durchführt und gleichzeitig noch eine passende Botschaft rüberbringen will, der sollte sich unbedingt die Ideen auf seiner Seite holen. www.sippe-w.de
Warum ist Kinder- und Jugendarbeit eigentlich so ein großer Segen?
Warum kommen so viele Menschen in der Jugendarbeit zum Glauben?
In einer Zeit der Orientierungsphase stellt man alles, was man weiß, gelernt hat und zuhause seit Jahren hört in Frage und ist offen für neue Impulse. Man stellt sich ehrlich die Frage was das Ziel meines Lebens ist, warum ich geboren wurde, und ob man die Welt verändern kann. Man sucht Antworten, man will Vorbilder, man fragt nach Gott. Es ist eine große Verantwortung und eine spannende Aufgabe Jugendlichen Rede und Antwort zu stehen und ihnen von Gott zu erzählen. Wenige Jahre später steht das Gebäude deines Lebens: Beruf erlernt, Verpflichtung bei der Bank, Familie zum Durchfüttern, Druck im Geschäft, man lebt für den Jahresurlaub. Wenn man einen Kick braucht, dann sucht man ihn in Extremsportarten oder abgefahrenen Hobbys. Die wichtigen Fragen hat man für sich geklärt oder abgelegt. Wenige Menschen kommen jetzt noch zum Glauben, so ist meine persönliche Erfahrung.
Man hinterfragt nicht mehr, man lässt sich nicht mehr anrühren, man ist gefestigt. Oft braucht es jetzt eine kleine Katastrophe oder eine echte Krise, dass man sich wieder fragend Gott zuwendet. Es gibt wenige Momente wo ich mich gehen lassen kann, wo ich Fragen zulasse, wo ich schweige. Doch manchmal noch , ... im dunklen Kinosaal.
Normalerweise nimmt man sich kaum Zeit um sich 2 Stunden auf ein Thema einzulassen. Zeitmanagement, Doppelbelastung, Bügelwäsche am Abend, Weggehen am Samstagabend. Wann bleibt da Zeit?
Die Predigt darf 20 Minuten nicht überschreiten (die letzten 10 Minuten kriegt man davon eh nicht mit)
Der spannendste Film im Fernsehen wird nach 15 Minuten auf einen der anderen 30 Kabelkanäle weitergezappt.
Wenn eine Frage meine Persönlichkeit berührt, blocke ich normalerweise ab.
Botschaften müssen handlich sein, sonst wird das Kurzzeitgedächtnis überfordert. Im Kino lässt man das zu und nimmt sich Zeit! Da sitzt man schweigend ohne Fernbedienung und geht 120 Minuten auf Sendung. Man hört zu, lässt sich gefangen nehmen. Man nimmt sich Zeit. Selten genug!
Wo einem hartgesottenen Kerl auch bei den Bildern verhungernder Kinder in Afrika bei der Tagesschau kein Auge feucht wird... Im Kino ist alles möglich. Im Kino lässt man sich emotional anrühren und drückt im Dunkel schon mal ´ne Träne weg. Im Kino identifiziert man sich mit Figuren, man drückt die Daumen, man hofft, man lacht und weint mit den Personen. Natürlich wäre so was im Theater auch möglich, oder in einer ernsthaften Auseinandersetzung mit einem Thema. Aber wer nimmt sich dafür Zeit? Im Kino geht so etwas. Man liest nach 2 Stunden im Abspann, dass die Filmgeschichte auf einer wahren Begebenheit beruht und man ist sauer wegen Ungerechtigkeiten.
Und im Kino lässt man sich persönlich hinterfragen. O.K., das geschieht nicht bei dem klassischen Popcornkino, aber es gibt trotzdem Filme die ein breites Publikum erreicht und die trotzdem unser Innerstes anrührt und einen Bezug zu unserem Leben herstellt. Besonders spannend in der Vorbereitung ist natürlich, dass wir selbst die Antwort formulieren können sollten. Aber frag mal einen Kirchgänger nach dem Sinn des Lebens, einen Beweis nach der Existenz Gottes, was nach dem Tod kommt! Da stehen bei uns doch meistens dieselben Fragezeichen wie bei jedem Kinogänger. Doppelt spannend wenn wir uns die Antworten mit der Bibel in der Hand, der Konkordanz auf dem Tisch und mit DSL-Verbindung ins Internet erarbeiten müssen. Dann kriegen wir den fettesten Segen selbst ab.
An ein paar Beispielen möchte ich typische Sinnfragen aufzeigen, die mir im Kino begegnet sind:
weiter zu Seminarteil 3b: Filmbeispiele mit Sinnfragen
© Ralf Wagner /2006 www.sippe-w.de
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