Logo & Headbereich: Praxis-Jugendarbeit - 3000 Spiele, Bastelideen, Andachten und Themen für Jugendleiterschulungen & Jugendpädagogik, Ideen für Gruppenstunden, Ferienlager, Party oder Kindergeburtstag

Praxis Jugendarbeit
Spiele - Ideen - Themen

Quelle: www.Praxis-Jugendarbeit.de | 3000 Spiele, Andachten, Themen und Ideen für die Kinder- und Jugendarbeit
nur für den privaten Gebrauch | Eine Veröffentlichung - egal wo - ist ohne Zustimmung nicht erlaubt.

Wie komme ich mit meinem Kind ins Gespräch?

Wie komme ich mit meinem Kind ins Gespräch?
Wie komme ich mit meinem Kind ins Gespräch?
©: E.H.

Mit dem eigenen Kind „wirklich“ zu reden, ist für viele Eltern ein schwieriges Unterfangen. Es wird meist halbherzig begonnen und gleich wieder abgebrochen. Je nach Lage endet es in gegenseitigen Vorwürfen oder einfach in Schweigen. Doch warum ist das so schwer und wie können Eltern ihren Kindern im Gespräch begegnen, damit ein offener Dialog entsteht?

Spätestens dann, wenn Kinder beginnen, die Welt außerhalb des eigenen Zuhauses kennenzulernen, wird es für viele Eltern schwierig. Sie müssen lernen, zu vertrauen und Kontrolle abzugeben. Gleichzeitig beginnt das Kind, sich eine Gedankenwelt aufzubauen, in der nicht mehr immer Mutter oder Vater im Zentrum zu finden sind. Das beginnt schon im Kindergarten und verstärkt sich in der Schule. Die Eltern können ihren Schutzinstinkt für Ihr Kind nicht mehr so ausleben wie zuvor.

Denn eigentlich wollen die Eltern ja das Beste für ihr Kind und sind über das Verhalten des Kindes entsetzt, wenn sie feststellen, dass ihr Kind stundenlang mit dem Handy spielt (früher war es der PC oder die Spielekonsole, kommt aber auf dasselbe raus), vielleicht das Rauchen angefangen hat, oder hin und wieder, oder immer öfters mal stark angetrunken nach Hause kommt. Kein Wunder, dass die Eltern entsetzt, besorgt, aber zumindest betrübt sind.

Manche Eltern reagieren dann etwas über, schreien die Kinder an, verordnen Hausarrest und sind außer sich.

Zumindest teilweise wird dann versucht, die Kontrolle zurückzugewinnen, um wieder wie zuvor beschützen zu können. Damit fangen die Probleme an. Sicher ist dieses Schutz- und Kontrollverhalten unterschiedlich ausgeprägt, doch es besitzt fast immer ein gleichbleibendes Rollen-Verständnis, indem die Eltern mit ihrer Lebenserfahrung und ihrem Wissen das Kind mehr oder weniger zu ihrem/seinem Glück zwingen wollen. Am Ende steht nicht selten eine Situation, in der die Eltern resignieren und die Kinder ausweichen, weil sie inzwischen wissen, wie ein Gespräch endet.

Es geht aber auch anders

Es ist nicht einfach mit seinem Kind so zu sprechen, dass das Gespräch für alle was gebracht hat. Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, eine ruhige ungestörte Atmosphäre zu schaffen und auch Deine Körpersprache, sowie Wortwahl sind dabei unheimlich wichtig. Wie schnell passiert es wieder in ein Muster mit vorwurfsvollem Vokabular zu entgleisen?

Punkt 1:

Dein Kind ist Dir wichtig! Nimm Dir Zeit für das Gespräch und versuche dabei kein Multitasking. Lass das Smartphone ausgeschaltet und „bitte“ auch Dein Kind, ablenkende Störungen abzustellen. Je nach Gesamtlage kann es schon hier zu Blockadeverhalten seitens Deines Kindes kommen. Versuche nun nicht, Deine Dominanz auszuspielen, das verstärkt nur den Widerstand.

Punkt 2:

Suche einen Ort für das Gespräch, der sowohl Dir als auch Deinem Kind angenehm ist. Idealerweise, wenn vorhanden, dessen Zimmer.

Punkt 3:

Gehe auf Augenhöhe zu Deinem Kind. Setze Dich ihm/ihr frontal gegenüber. Wahrscheinlich sitzt oder liegt Dein Kind so, dass dies erst einmal nicht möglich ist. Bitte es, sich Dir gegenüberzusetzen, jedoch nicht mit dem Satz: „Komm bitte her und setz Dich!“, sondern mit den Worten: „Ich möchte mit Dir reden, kannst Du Dich zu mir setzen?“. Verschränke keinesfalls Deine Arme vor der Brust.

Punkt 4:

Die Eröffnung des Gesprächs. Kinder sind sich nie sicher, ob sie nicht etwas falsch gemacht haben und erwarten nun vielleicht eine Strafpredigt, obwohl Du eigentlich nur ein Problem ansprechen möchtest. Das bewirkt zunächst ein Defensivverhalten des Kindes. Fall also nicht gleich mit der Tür ins Haus, sondern beginne unverfänglich, etwa mit dem Satz: „Wie geht es Dir?“. Oder je nach Anlass bzw. Situation kannst Du auch den Grund nennen: „Mir ist aufgefallen … und darüber würde ich gerne mit Dir reden.“

Punkt 5:

Bilde im Gespräch Sätze, die mit „Ich“ anfangen. Beispiel: „Ich mache mir Sorgen um Dich“. Falsch hingegen wäre: „Du machst mir Sorgen“. Formuliere keine Vorwürfe wie: „Immer bist Du zu spät, auf Dich ist nie verlass“. Sage lieber „Vorhin hast Du Dir ganz schön Zeit gelassen“. Wörter wie „nie, immer, andauernd, typisch, ständig“ manifestieren einen Zustand und verstärken Schuldgefühle, was dem Kind in dessen Bewusstsein keine Chance lässt, es besser zu machen.

Punkt 6:

Höre aktiv zu und lass Dein Kind ausreden. Aktiv zuhören bedeutet, dem Kind zu zeigen, dass wirklich zugehört wird. Etwa mit Kopfnicken oder einem „Aha“ oder „Ach so“ zwischendrin. Nicht jedoch mit längeren Zwischenfragen oder Gegenbehauptungen. Eltern neigen dazu, Gespräche beschleunigen zu wollen, indem für sie logische Abfolgen nicht erst erklärt werden müssen. Lass es sein, lass Dein Kind es auf seine/ihre Weise erklären.

Punkt 7:

Auch wenn Du es für nötig erachtest, Dein Kind vielleicht mit Hausarrest für dessen Verhalten zu bestrafen, beende das Gespräch immer mit einem Hilfsangebot. Erklär ihm /ihr, warum es Hausarrest bekommt und sage ihm / ihr, dass es jederzeit zu Dir kommen kann, aber denke daran, dieses Angebot auch einzuhalten.

Und wenn es nicht geht?

Wenn Du feststellst, dass Dein Kind nicht mit Dir über was sprechen will, es ihm/ihr vielleicht auch unangenehm ist, dann erzwinge nichts. Das ist durchaus ok. Mache das Angebot, dass ihr auch später darüber reden könnt und es dann auf Dich zukommen kann. Oder falls es gerne mit jemand anderen darüber reden will würdest Du es unterstützen.

Wichtig ist einfach, dass das Kind merkt: Du hast es lieb und machst Dir Sorgen und dass Dir Dein Kind wichtig ist. Vielleicht hast Du ja selbst die Erfahrung, dass Du als Kind keine Hilfe erfahren hast, niemand mit Dir darüber gesprochen hat und Du verunsichert warst. Das Kind kann dadurch ja auch verstehen, warum Dir das Gespräch wichtig ist – aber Du auch nichts erzwingen willst.

Was macht den Unterschied zwischen Eltern und Außenstehenden?

Sein eigenes Kind zu erziehen ist viel schwieriger als fremde Kinder zu erziehen. Manch Sozialpädagoge oder ErzieherIn kommt mit fremden Kindern besser zurecht, als mit seinen eigenen Kindern. Die Erklärung ist einfach: zu fremden Kindern hat man einen größeren Abstand als zu den eigenen Kindern. Für das eigene Kind will man immer nur das Beste, will es behüten, fördern, beschützen. Dabei nimmt man den eigenen Kindern einige Entwicklungs- und Freiräume. Bei fremden Kindern ist der Umgang lockerer. Auf was will ich hinaus?

Es ist unheimlich schwer mit dem eigenen Kind ins Gespräch zu kommen – gerade auch, wenn es sich um schwierige Themen handelt (z.B. Pornos). Zu schnell wird es ungleich und das Gespräch eskaliert. Man ist auch gegenüber dem eigenen Kind befangen. Da hilft es, dass vielleicht jemand Außenstehendes ein Gespräch führt und sich das Kind dort aussprechen kann. Denn es wäre schlimm, wenn ein Kind mit seinen Nöten alleingelassen wäre.

Lerne Dich zu verstehen, dann verstehst Du auch Dein Kind

In der Themensammlung gibt es eine ganze Reihe an Themen und Problemen, die Kinder und Jugendliche beschäftigen. Darüber ins Gespräch zu kommen ist nicht einfach und leicht. Und bei einigen Themen spielt die eigene Kindheit, der eigene Beitrag als Eltern eine Rolle und vielleicht auch Schuldgefühle. Das Verstehen zu lernen ist nicht einfach. Aber wer sich verstehen lernt, der lernt auch den anderen bzw. lernt sein eigenes Kind zu verstehen. Und dann, kannst Du auch ein Gespräch mit Deinem Kind viel besser führen und findest die passenden Worte.

Hier nur eine kleine Auswahl an Artikeln


  • Pubertätsphasen & ReaktionenVeränderungen in den Phasen der Pubertät: körper­lich, psychisch und im Sozialverhal-ten

    Als wären die körperlichen Veränderungen innerhalb der Pu-bertät schon nicht genug, verändert sich auch die Psyche in erhebli-chem Maße. Damit einher gehen aber auch diverse Unsicherheiten, die für die Betroffenen oftmals schwer zu bewältigen sind. Um diesem in den verschiedenen Stadien der Pubertät optimal unter die Arme greifen zu können, gilt es zunächst, die Entwicklungsphasen der Pubertät – sowohl in körperlicher als auch in psychischer und seelischer Hin-sicht - bei Jungen und Mädchen zu kennen. In der Jugendgruppe finden die Jugendlichen Gleichaltrige, aber auch unter Umständen einen Jugendleiter als Ansprechpartner für ihre Probleme. Sie wünschen ernst genommen zu werden und schätzen es, wenn dies möglich ist. Der Jugendleiter sollte eine klare Haltung haben, Verständnis und Offenheit zeigen.


  • Empathie / EinfühlungsvermögenEmpathie / Einfühlungsvermögen

    Durch das Einfühlungsvermögen (Empathie) sind wir in der Lage uns in das Kind/den Jugendlichen einzufühlen und die Bedürfnis-Motive und Gefühle verstehen zu lernen. Ebenso gelingt es in Konfliktsituationen (Konflikte des Kindes mit sich selbst, oder mit anderen) dem Kind zu helfen, sich über seinen eigenen Gefühle und die dahinter versteckten Bedürfnisse im Klaren zu werden und ihm Wege zur Lösung aufzuzeigen. Für den Jugendleiter bedeutet das: Zeit haben, Zuhören können, Emotionale Intelligenz besitzen.


  • Brave KinderKinder sollten nicht zu brav sein

    Bravgemachte Kinder sollten in der Jugendgruppe eine Möglichkeit finden sich selbst entfalten zu können, Meinungen zu entwickeln und vertreten zu lernen und den Mut finden sich immer mehr und mehr zuzutrauen.


  • RauchenRauchen - der liebe Glimmstengel

    Der Glimmstängel stört oft in der Jugendarbeit. Mal sind es die 13 oder gar 12jährigen Teilnehmer, die sich im trockenen Hochsommer in den Wald verziehen, um dort "cool" zu sein. Alles in allem ist das Rauchen oft ein leidiges Thema und bietet reichlich Anlass zu Diskussionen mit recht merkwürdigen Argumenten von sonst ganz vernünftigen Leuten...


  • KomasaufenKomasaufen

    Es geht beim Komasaufen insbesondere darum, bewusst betrunken zu werden bzw. sich in einen Rausch zu versetzen. Das Trinken geschieht also nicht nebenbei, sondern wird zum Dreh- und Angelpunkt innerhalb einer ganzen Gruppe. Oftmals bezeichnet man solche Aktivitäten auch als „Kampftrinken“ oder „Wetttrinken“.


  • Aggressives Verhalten bei Kindern & JugendlichenAggressives Verhalten bei Kindern & Jugendlichen

    Aggressives Verhalten bei Kindern und Jugendlichen ist immer einen Zeichen von Hilfsbedürftigkeit und Ausweglosigkeit, ein Zeichen Ihrer Unsicherheit, ihrer Angst die sie durch ihr aggressives und obercooles Gehabe verstecken wollen. Diese Jugendlichen wollen angenommen werden, wollen ernstgenommen werden und suchen verlässliche Freunde.


  • Mobbing bei Kindern & JugendlichenMobbing bei Kindern & Jugendlichen

    Kinder und besonders Jugendliche sind sehr gut darin, ihnen unangenehme Dinge wie Mobbing vor den Eltern und anderen Erwachsenen zu verstecken. Mobbing bei Kindern und Jugendlichen beginnt dort, wo es Spuren hinterlässt, die im schlimmsten Fall für das ganze restliche Leben haften bleiben. Es ist daher essentiell wichtig, Mobbing so früh wie möglich zu erkennen, um dann entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.


  • Ritzen bzw. Selbstverletzendes VerhaltenRitzen bzw. Selbstverletzendes Verhalten

    Das klassische Beispiel selbstverletzenden Verhaltens: Das Kind ritzt sich mit einem Messer regelmäßig in den Arm, mit der Zeit bilden sich Narben, die ihrerseits oft wieder mit Schnitten geöffnet werden. Selbstverletzendes Verhalten ist insbesondere bei Kindern und Jugendlichen immer ein Ausdruck intensiver Belastungen und fungiert sozusagen als Ventil, um zu versuchen, diese Belastungen loszuwerden.


  • SchulverweigerungSchulverweigerung

    Schulverweigerung - Ursachen und Folgen werden beschrieben und wie wichtig es ist, dass man viel früher schon das Problem einer sich anbahnenden Schulverweigerung erkennt um dem Jugendlichen noch rechtzeitig helfen zu können. Hier sind vor allem die Schulpsychologen gefragt, aber auch Bezugspersonen des Kindes.


  • Psychische Probleme bei Kindern und JugendlichenPsychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen - Eine Themenreihe

    Angesicht der geforderten Leistungen müssen Kinder und Jugendliche heute eine Menge Disziplin aufbringen, um nicht in diesem System zerrieben zu werden. Viele Eltern arbeiten daher schon vom frühesten Alter darauf hin, ihrem Kind Disziplin und Leistungswillen beizubringen. Doch nicht jedes Kind übersteht diese Prozedur schadlos, ein Stück unbeschwerter Kindheit wird dabei immer genommen. In einigen Fällen kommt es noch schlimmer. Dann zeigen sich Anzeichen von Burnout, Depressionen und Angststörungen, deren Behandlung langwierig und schwierig sein kann. Oftmals werden diese Zeichen auch ignoriert, und es wird dem Kind eingetrichtert, dass man Schwächen nicht nach Außen zeigen darf, wenn man es in der heutigen Zeit zu etwas bringen will. Dadurch wird ein Teufelskreis gestartet, der das Ganze nur noch schlimmer macht.


  • Pornokompetenz bei Kindern und JugendlichenPornokompetenz bei Kindern und Jugendlichen

    Oft ist die Rede davon dass Kinder und Jugendliche mehr Medienkompetenzen benötigen, nun fordern Psychologen auch eine Pornokompetenz für unsere Jugend. Es geht um die Frage wie unsere Jugend durch das Ansehen von pornografischem Material beeinflusst wird und wie diese mit diesem Einfluss umgehen sollen.


  • Positives helfendes Feedback gebenPositives helfendes Feedback geben

    „Wenn Du den anderen ändern willst, dann ändere dich selbst!“ soll für uns Jugendleiter heißen, dass wir diese Art des positiv Feedback Gebens lernen müssen. Gewohnt sind wir sicherlich die Art und Weise des Kritisierens, des Strafens – so wie wir es selbst erlebt haben und es fällt nicht einfach unser Verhalten hier zu ändern. Aber wenn es gelingt, dann hilft es dem anderen indem wir ihn ernst nehmen und helfend zur Seite stehen wollen, letztendlich hilft es auch uns selbst.


  • Gaming SuchtGaming Sucht

    Wie man Stunde um Stunde vor seinem Computer sitzen kann, sich körperlich kaum rührt und nichts macht außer immer wieder das gleiche Spiel in Dauerschleife durchzuzocken, ist für viele Eltern unverständlich, wo es doch für deren Jugendliche das Normalste auf der Welt zu sein scheint.

Januar 2023

Weitere Meldungen und Artikel für Jugendleiter in der Jugendarbeit zu...

[ © www.praxis-jugendarbeit.de | 3000 Spiele, Bastelideen, Quizfragen für Partyspiele, Kindergeburtstag, Freizeiten, Gruppenstunde, Spielstrassen, Kinderfest etc. ]