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Schneeball-Methode

Schneeball-Methode
©: E.H.

So richtig will sich der Name dieser Kreativitätstechnik nicht erschließen. Warum Schneeball-Methode? Beim bezüglich des Namens ähnlichen Schneeball-System aus dem Direkt-Marketing ist die Sache eindeutig. Dort wird symbolisch ein Schneeball losgetreten, der beim Herabrollen immer größer wird und immer mehr Menschen sowie Kapital einbindet, das am Ende wie der Schneeball in der Sonne schmilzt.

Tatsächlich wäre eine Bezeichnung wie etwa „Einschmelz-Methode“ statt Schneeball-Methode treffender. Warum? Das erschließt sich bei der Erklärung, wie die Schneeball-Methode funktioniert.

Doch zuerst etwas zum Nutzen der Schneeball-Methode in der Jugendarbeit

Die Methode eignet sich hervorragend, aus einer großen Zahl von Ideen oder Vorschlägen zur Lösung eines Problems, eine Reduzierung dieser Vorschläge vorzunehmen. Bei gleichzeitigem Konsens aller Personen, die die Ideen und Lösungsvorschläge erarbeitet haben.

Jeder oder jede hält natürlich die eigene Idee für den besten Lösungsvorschlag. Damit es hier nicht zu einem endlosen Meinungsstreit kommt, findet die Schneeball-Methode ihre Anwendung.

Was sind die Voraussetzungen für die Schneeball-Methode?

Es wird eine gerade Anzahl von Teilnehmern benötigt, beispielsweise 8 Personen. Jede Person benötigt mehrere Blatt Papier, Schreibzeug und vielleicht ein Klemmbrett. Für die Moderation wird eine Tafel oder ein Whiteboard genutzt.

Wie funktioniert die Schneeball-Methode?

Der oder die Moderatorin schreibt das Thema, zu dem Lösungen gesucht werden, an das Whiteboard.
Jede/r TeilnehmerIn schreibt nun für sich jeweils 4 Lösungsvorschläge auf.
Nun werden Paare oder Tandems gebildet. Diese Tandems gehen gemeinsam ihre insgesamt 8 Vorschläge durch und besprechen deren für und wider. Am Ende sollen von jedem Tandem 4 der 8 Vorschläge gemeinsam vernichtet werden, weil sie gegenüber den anderen 4 Vorschlägen nicht bestehen können.
Es schließen sich jeweils 2 Tandems zu einer Vierergruppe zusammen. Wieder stehen 8 Vorschläge zur Wahl, von denen nach Diskussion 4 vernichtet werden.
In diesem Stadium gibt es jetzt 2 Vierergruppen mit je 4 Vorschlägen. Daraus wird eine Achtergruppe gebildet, die 4 weitere Vorschläge eliminiert.
Am Ende hat sich die Gruppe aus 8 Personen mit ihren 32 Vorschlägen auf 4 davon geeinigt.
Diese 4 Vorschläge können weiter diskutiert werden. Besteht Einigkeit darüber, dass alle 4 Vorschläge eine jeweils gleich gute Lösung darstellen, hilft beispielsweise eine Abstimmung innerhalb der Gruppe, um letztlich einen Vorschlag als Sieger zu präsentieren.

Argumente gewinnen, nicht der oder die Lauteste

In einer Gruppenarbeit, in der offen diskutiert wird, besteht immer die Gefahr, dass nicht die besten Argumente das Rennen machen, sondern diejenigen, die rhetorisch am überzeugendsten vorgebracht werden. Mit der Schneeball-Methode wird diese Gefahr weitgehend reduziert. Gleichzeitig ergänzen alle Mitglieder der Gruppe ihre Erfahrungen und geben ihr eigenes Wissen weiter. Die Schneeball-Methode ist ein gutes Beispiel für die Grundprinzipien der Demokratie, einen Kompromiss zu finden, der alle zufriedenstellt.

Bezüglich der Zusammensetzung der Gruppe ist es vorteilhaft, das durchschnittliche Alter der Gruppe auf das Thema abzustimmen, es sei denn, es betrifft alle. Wenn es zum Beispiel darum geht, das Jugendhaus innen neu zu streichen, ist dies für 10-Jährige genauso interessant wie für 18-Jährige.

Methoden und Techniken für die Kreativität und Ideenfindung

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