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Brainstorming: alle Ideen aller Beteiligten zusammentragen.
©: Gerd Altmann auf Pixabay
Der Begriff steht schon lange als Synonym für das Vorgehen bei der Suche nach Lösungen oder Ideen. Er zieht sich quer durch die Gesellschaft und die Wirtschaft.
In der Jugendarbeit eignet sich das Brainstorming am ehesten zur Vorbereitung auf komplexere Kreativitätstechniken.
Im Jahr 1939 entwickelte der US-Amerikaner Alex F. Osborn, ein Autor und Werbefachmann, das Brainstorming. Ursprünglich war das Brainstorming speziell auf den Bereich der Werbung abgestimmt. Zum Zeitpunkt der Idee für das Brainstorming war Osborn, 1888 in der Bronx, New York, geboren, schon gut 20 Jahre in der Werbung tätig. Er stellte fest, dass in Arbeitstreffen oder Sitzungen die Kreativität der TeilnehmerInnen stark ausgebremst wurde. Um das zu ändern, entwickelte er vier Regeln, die es den SitzungsteilnehmerInnen erlaubten, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Diese Regeln lauteten:
Es wird keine Kritik geäußert!
Je höher die Anzahl an Ideen pro Sitzung, desto besser!
Bereits vorhandene Ideen verbessern und ergänzen!
Je ungewöhnlicher eine Idee ist, desto besser ist es!
Im Großen und Ganzen besitzen diese 4 Regeln bis heute bei einem Brainstorming ihre Gültigkeit.
In der Regel wird ein Brainstorming moderiert, es ist jedoch keine Bedingung, etwa dann, wenn alle Teilnehmer in das Thema bereits eingearbeitet sind.
Die Anzahl der Teilnehmer beträgt im besten Fall 6 bis 10 Personen. Deren Zusammensetzung sollte weitgehend heterogen sein. Es ist gut, wenn nicht nur Spezialisten zu dem jeweiligen Thema am Brainstorming teilnehmen. Diese besitzen aufgrund ihrer Beschäftigung damit eine meist einseitige Betrachtungsweise. Laien, die sich mit der Materie nicht auskennen, können hier neue Aspekte einbringen. Ein Brainstorming sollte nicht mit einer Fachsitzung verwechselt werden. Es geht ja darum, neue Ideen und Wege zu finden. Darum darf das Thema oder die Fragestellung auch nicht zu detailliert oder komplex sein. Auf der anderen Seite ebenso wenig zu weitläufig.
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Vor dem Beginn des Brainstormings erfahren die TeilnehmerInnen, ob eine Moderation stattfindet oder nicht und die vier Regeln werden erklärt. Es zeigt sich fast immer vorteilhaft, wenn ein Brainstorming moderiert wird, denn das beinhaltet zugleich auch eine Protokollierung.
Die erste Phase umfasst etwa 30 Minuten, in denen sich alle TeilnehmerInnen zur Lösungsfindung frei äußern. Es ist erlaubt, die Ideen anderer zu ergänzen, nicht jedoch sie zu kritisieren. Positive oder wohlmeinende Kritik ist ebenso nicht gestattet, denn das kostet Zeit und dient nicht der Ideenfindung. Auch scheinbar oder tatsächlich unmögliche Ideen können geäußert werden.
Von der Atmosphäre während dieser Phase ist es abhängig, wie stark sich die Teilnehmer einbringen. Eine lockere, gelöste Runde ergibt sich gerne in einem kreativen Umfeld. Ein nüchternes, schmuckloses Sitzungszimmer ist dafür kaum geeignet. Manche Unternehmen richten extra für das Brainstorming Kreativräume ein. Verschiedene Materialien, die sich anfassen lassen, unterschiedliche Farben, Bilder der unterschiedlichsten Inhalte, nicht nur Firmenbezogen. Das alles fördert die Kreativität.
In der zweiten Phase werden die Ergebnisse, die von der Moderation protokolliert wurden, vorgelesen und durch die Gruppe bewertet. Alternativ dazu kann die Bewertung auch von einer Fachgruppe durchgeführt werden. Dabei werden zunächst absolut problemferne Ideen oder Lösungsansätze aussortiert. Die dann noch übrigen Ideen werden auf ihre Machbarkeit, Synergien oder auch Kombinationsmöglichkeiten geprüft.
Brainstorming ist einfach umzusetzen, schnell zu realisieren und verursacht nur geringe Kosten.
Die Erfahrung zeigt, dass die Ideenfindung auf rein sprachlicher Basis innerhalb einer Gruppe eine die TeilnehmerInnen hemmende Wirkung besitzt. Verschiedene Studien bewiesen, dass das klassische Brainstorming weniger gute Ideen erzeugt als etwa Personen, die allein über das Problem nachdenken. Weit vorteilhafter zeigen sich Kreativtechniken, bei denen die Ideen zunächst schriftlich verfasst werden, so etwa das Brainwriting, eine Abwandlung des Brainstormings.
Egal ob nun jeder seine Ideen nennt und von der Moderation auf ein Flipchart geschrieben werden, oder jede Person zunächst auf Kärtchen zur Fragestellung passende – durchaus auch verrückte Ideen aufschreibt um diese anschließend auf eine große Stellwand zu pinnen. Es geht darum, dass möglichst viele Ideen zusammengetragen werden. Jede Person denkt anders, fantasiert anders, assoziiert anders, ist unterschiedlich kreativ. Aus diesem Pool an Kreativität und Fantasie gilt es zu schöpfen. Dabei ist enorm wichtig auch jede noch so abwegige, verrückte, oder blöde Idee ohne Kritik und Kommentar aufzunehmen.
Ganz praktisch:
Steht ein Lager unter einem bestimmten Motto, z.B. „Steinzeitlager“ oder „Ritterlager“ – welche Programmideen habt ihr dafür?
Oder: eine Spielstraße für das Sommerferienprogramm entwickeln: welche verrückte Ideen habt ihr da?
Oder: wie kann es gelingen Öffentlichkeitswirksamer zu werden, für die breite Masse, oder nur für eine bestimmten Zielgruppe?
Sind die Ideen alle zusammengetragen, geht es daran diese in der Gruppe gemeinsam durchzusprechen um die jeweilige Umsetzung bzw. Machbarkeit zu besprechen.
Einleitung: Kreativitätstechniken und Techniken zur Ideenfindung
Methoden:
Brainstorming |
Six Thinking Hats |
Reizwortanalyse |
635-Methode |
ABC-Methode |
Design-Thinking |
Laterales-Denken |
progressive-Abstraktion |
Negativkonferenz |
Scrum |
Kopfstand-Methode |
Schneeball-Methode |
Mindmap |
Kugellagermethode
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