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Nach den Osterferien geht Peter wieder ganz normal in die Schule. Ein neuer Junge ist jetzt in seiner Klasse. Alle gucken ihn ein wenig komisch an. Er sieht anders aus, als die anderen Kinder. Er hat eine dunkle Haut. Sein Name ist Abid. Er ist nur ein paar Wochen jünger als Peter. Peter denkt über Abid nach. Er hat so gar keinen Anschluss in der Klasse. Peter entschließt sich mit Abid zusammen in das Klassenzimmer zu gehen, in dem sie Religion haben. Er wird ihn einfach fragen. Jetzt ist es so weit. „Abid, willst du mit mir rüber laufen, zu unserem Klassenzimmer?“ Abid schaut Peter etwas verstört an. Ob Peter etwas falsch gemacht hat. Aber da ist auch ein Lächeln auf Abids Gesicht. Er scheint sich doch auch zu freuen. „Nur wenn du willst.“ meint Peter. Oh, wollen täte ich schon, aber, ich habe keinen Religionsunterricht. ich bin doch Moslem.“
„Moslem? Was ist denn das. Ich dachte immer, alle sind Christen.“ Jetzt guckt Peter verstört. Aber da klingelt es schon zum Stundenanfang. Peter muss sich beeilen. „Vielleicht ein ander Mal!“ ruft er, während er Richtung Klassenzimmer rennt. Er hört nur noch: „OK.“ den Rest kann Peter nicht mehr verstehen. Nach dem Religionsunterricht ist die Schule aus. Abid steht ganz alleine im Schulgang. „Wo wohnst du eigentlich?“ fragt Peter ihn. „Schlossstr. 13. Das ist, wenn du ...“ „Ich weiß wo das ist.“ unterbricht ihn Peter. „Das ist ganz bei mir in der Nähe. Wir können zusammen laufen.“ Wieder sieht Peter dieses Lächeln auf Abids Gesicht. Und wieder hört er: „Ok!“ Die beiden laufen los. Plötzlich fragt Peter: „Was ist eigentlich ein Maslem?“ „Ein was?“ fragt Abid zurück.“ „Na du hast doch vorhin gesagt, du bist ein Maslem!“ Abid lacht.
„Moslem, Peter, ein Moslem.“ „Ach so, ein Moslem. Hab ich noch nie gehört, was ist das.“ Abid holt Luft. „Na ja, so wie du an deinen Gott glaubst, so glauben wir an Allah.“ Peter runzelt die Stirn: „Es kann aber doch nur einen geben.“ Einen Moment ist es still. Dann sagt Abid: „Ja, das stimmt wohl. Aber ihr Christen sagt, eurer ist der einzige und wir Moslems halten Allah für den einzig Wahren. Aber mir ist das ziemlich egal. Meine Eltern sehen das nicht so eng, und ich hab mir noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht.“ Wieder ist es still. „Das solltest du aber tun.“ meint Peter. Das ist doch wichtig. „Ja, vielleicht! Aber es gibt da so viele. Buddha, Allah, euren Gott und ganz zu schweigen von den ganzen griechischen Göttern, und, und, und.“ „Siehst du, das hab ich gar nicht gewusst. Pass auf. Ich mach dir einen Vorschlag. Ich geh immer am Freitag in die Jungschar. Unser Jungscharleiter ist voll fit. Der weiß eine ganze Menge. Den fragen wir einfach mal. Willst du?“ Abid ist eine Weile ganz still. Dann sagt er: „Weißt du, du warst der Einzige, der heute in der Klasse mit mir gesprochen hat. Alle anderen haben nur blöd geguckt. Ich denk, ich tu dir den Gefallen. Kann ja nichts schaden.“ „Darf ich dich noch was fragen?“ Peter schaut vorsichtig. „Na klar, frag ruhig!“ Abid strahlt wieder. „Woher kannst du so gut deutsch?“ „Ach weißt du,“ antwortet Abid, „ich bin in Deutschland geboren. Mein Vater arbeitet schon seit 17 Jahren hier und meine Mutter ist auch schon fast genauso lange in Deutschland. Eigentlich – ist Deutschland meine Heimat. Wo wir früher gewohnt haben, hab ich auch ganz viele Freunde, aber mein Papa musste wegen seinem Beruf umziehen. Hier ist alles so anders. Alle sind so anders. Fast alle gucken blöd.“ Peter sieht Abid traurig an. Dann lächelt er: „Möchtest du mein Freund sein, Abid?“ Abids Gesicht hellt sich wieder auf. „Ok.“ antwortet er – wieder einmal. „Gut, dann sehen wir uns morgen – und denk dran. Am Freitag, die Jungschar.“ verabschiedet sich Peter. „Ok, bis Morgen.“ Abid geht links um die Ecke – Peter geht geradeaus. Aber er hat ein total gutes Gefühl. Freude ist in ihm – und in Abid.
Ich habe euch heute einen Bibelvers mitgebracht. Da heißt es in Markus 16 Vers 15 Und er (Jesus) sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! Ihr kennt ja ein paar Menschen, die das auch getan haben. Sie sind gegangen um den Menschen das Evangelium zu bringen. Wer fällt euch denn da ein?
Namen von den Kindern sammeln lassen
Wisst ihr, dass es gar nicht so leicht ist, Missionar zu sein. Man muss auf ganz viel verzichten, wenn man in ein anderes Land geht. Die Eltern, die Geschwister, die Freunde. Sie bleiben alle in Deutschland und man kann dann nicht einfach mal einen Abstecher machen und sie besuchen, wenn man Sehnsucht nach ihnen hat. Und dann muss man eine ganz fremde Sprache lernen. An die neue Kultur muss man sich erst gewöhnen. Andere Länder – andere Sitten. Was bei uns höflich ist, kann in einem anderen Land eine Beleidigung sein. So ist das. Dann ist oft ein anderes Klima, womit sich ein Deutscher schwer tut. Es gibt Krankheiten, die wir gar nicht kennen. Und in vielen Fällen ist auch der Luxus, den wir in Deutschland gewohnt sind in anderen Ländern gar nicht vorhanden. Da muss man sich schon gewaltig umstellen und auf vieles verzichten. Aber die Missionare nehmen das in Kauf. Ihnen sind die Menschen, die nicht an Jesus glauben, so wichtig, dass sie gerne auf manches verzichten um ihnen von Jesus zu erzählen.
Aber jetzt möchte ich trotzdem noch was von euch wissen. Was sagt Jesus eigentlich genau, wenn er sagt: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ Wo sollen die Missionare überall hin gehen?
Es wird eine Liste angefertigt mit den Antworten der Kinder.
Wenn die Kinder nicht von sich aus „Deutschland“ sagen, dann soll ihnen auf die Spur geholfen werden. Ja, auch in Deutschland brauchen wir Missionare. Jetzt ist das doch eigentlich Unsinn, wenn aus anderen Ländern Missionare nach Deutschland geschickt werden, obwohl wir doch in Deutschland Menschen haben, die an Jesus glauben und das Evangelium kennen.
Und hier liegt der Auftrag für die Christen, die nicht in die Mission ins Ausland gehen. In ihrer Nachbarschaft, in der Schule, auf der Arbeit, im Sportverein ... Es gibt so viele Plätze, wo wir Menschen kennen lernen, die von Jesus noch nicht viel wissen, dass wir genug zu tun haben, wenn wir Missionare im eigenen Land sind. Dafür müssen wir gar nicht so viel opfern, wie die, die ins Ausland gehen. Nur eines. Von Gott, von Jesus und vom Heiligen Geist erzählen. Am besten das, was wir mit Gott erlebt haben. Und natürlich von der Liebe Gottes und von Jesu Opfertod und auch von seiner Auferstehung. Und davon, dass der Heilige Geist in uns wohnt, wenn wir uns entschieden haben, Jesus Herr sein zu lassen – in unserem Leben.
Autorin : Sigrid Scharnowski
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