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Den tobenden Elementen im Team trotzen und gemeinsam ein nicht alltägliches Abenteuer erleben, das nehmen die Teilnehmer bei Touren mit einem Segelschiff mit nach Hause. Die wohl wichtigste Erfahrung besteht darin, dass jeder Teilnehmer die ihm zugedachte Aufgabe erfüllen muss, damit die Tour mit dem Segelschiff zu einem Erfolg wird. Das und die Tatsache, dass die Teilnehmer gemeinsam bis an ihre Grenzen gehen, schweißt die Gruppe innerhalb kürzester Zeit zusammen.
Segeltörn mit dem Segelschiff | ©: Michael Bührke - pixelio.de
In der Erlebnispädagogik werden sowohl kleine Touren mit der Jolle als auch längere Touren mit Kuttern angeboten. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. In kleinen Teams trainieren die Teilnehmer vor allem das Teamplay, weil gerade auf den kleinen Schiffen schnelle Reaktionen gefragt sind, bei welchen jeder Handgriff auf Anhieb sitzen sollte. Bei Fahrten mit Kuttern, vor allem wenn sie sich über mehrere Tage auf hoher See erstrecken, wird vor allem das Sozialverhalten der Teilnehmer trainiert. Sie müssen lernen, miteinander auszukommen und Konflikte schnell zu lösen. Schließlich gibt es an Bord keine großartigen Rückzugsmöglichkeiten für den Einzelnen und der Erfolg der Tour hängt von der gemeinsamen Arbeit aller ab.
Segeltörn | ©: gila - pixelio.de
Bei einer Tour mit dem Segelschiff kommt es aber nicht nur auf die gute Teamarbeit an. Die Teilnehmer brauchen Mut, müssen sich vielleicht oft überwinden und über den eigenen Schatten springen. Wird einer der Teilnehmer beispielsweise bei einem etwas höheren Wellengang Seekrank, kann er nicht einfach von Bord gehen, sondern muss die Übelkeit überwinden. Für diesen Fall sollten die Betreuer allerdings darauf achten, dass notfalls ein anderer Teilnehmer die Aufgaben des Betroffenen mit übernehmen kann, wenn er zu sehr von der Seekrankheit gebeutelt wird.
Die Betreuer sollten nicht gleich nach der Ankunft in See stechen. Eigentlich könnten die Teilnehmer ihre Aufgaben ja direkt an Bord direkt praktisch übernehmen. Schließlich kann der Kapitän den Kutter notfalls auch alleine steuern und unter Motor den nächsten Hafen ansteuern. Besser für das Zusammenwachsen der Gruppe ist es jedoch, wenn ein letzter Landtag vor der großen Fahrt eingeplant wird. Diesen können die Teilnehmer nutzen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Zudem kann die Zeit genutzt werden, um den Mitgliedern der Gruppe einige seemännische Grundbegriffe und die richtigen Verhaltensweisen an Bord beizubringen.
Segeltörn mit Jugendlichen | ©: Dagmar Schmidt - pixelio.de
Als ideal gelten mehrtägige Touren mit dem Segelschiff, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Nur dann lernen die Jugendlichen, wie sie gewaltfrei Konflikte lösen können, wenn sie über einen längeren Zeitraum auf engem Raum zusammenleben. Dadurch erweitern sie neben ihrem geistigen Horizont auch ihre kommunikativen Fähigkeiten. Fast nebenbei erfahren sie eine Stärkung ihres Selbstbewusstseins. Der Grund: Sie haben an Bord eine fest zugewiesene Aufgabe und die anderen Gruppenmitglieder verlassen sich darauf, dass sie diese auch erfüllen. Diese fest zugewiesene Aufgabe verleiht ihnen zusätzlich ein Stück Autorität gegenüber den anderen Gruppenmitgliedern und selbst gegenüber Erwachsenen.
Fast nebenbei erlernen die Jugendlichen bei Touren mit dem Segelschiff auch praktische und handwerkliche Fähigkeiten. Sie erwerben dadurch lebenspraktische Fähigkeiten unter erschwerten Bedingungen. Das unmittelbare Naturerlebnis steht dagegen im Vergleich zu anderen erlebnispädagogischen Angeboten etwas im Hintergrund.
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